Wenns hier auch in Richtung Personalabbau geht dann sag ich da mal direkt meine Position dazu.
Nicht nur in der Automobilbranche, auch in vielen anderen Bereichen und vorallem im Maschinenbau wurde der Belegschaft lange der Arsch gepudert. Unverhältnismäßig hohe Gehälter, Arbeitsbedingungen wie im Paradies und und und...
Und jetzt weht ein anderer Wind und alle sind am stöhnen, versteh ich, aber man musste damit rechnen das die fetten Jahre auch mal zu Ende sind
Kleines Beispiel: 2 Kumpels arbeiten bei einem großen Maschinenbauer, einer davon im 3-Schicht, Netto-Einkommen um die 3400€ (muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen für einen gelernten Zerspanungsmechaniker) und jetzt läufts bei denen etwas schlechter wie die letzten Jahre und das Weihnachtsgeld soll halbiert werden. Jetzt ist das Gejammer natürlich unendlich groß, ich kann mir da nur an den Kopf fassen wie man bei dem was geleistet werden muss für das Gehalt dann auch noch jammert wenns dann nur die Hälfte am Weihnachtsgeld gibt.
Ich für meinen Teil, wie du lesen kannst, hab da aktuell wenig Mitleid mit gewissen Branchen. Wäre mal eine tolle Möglichkeit das Gehaltsgefüge in Deutschland mal wieder in normale Bahnen zu lenken
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Dazu möchte ich auch meine Ansicht kundtun:
Ich arbeite ebenfalls in der (Akkord-)Produktion, allerdings nicht in der Automobilbranche, sondern in einem anderem Segment. Auch ich arbeite in einer (freiwilligen) 3-Schicht. Allerdings sind in meiner Firma 6-Tages-Wochen mittlerweile normal, weil die Auftragsbücher (noch) voll sind und ich mache es, falls privat möglich, gern, weil eben das Geld stimmt.
Ich verstehe deine Argumente, denn auch bei uns sind es mehr oder weniger ‚unverhältnismäßig‘ hohe Löhne. Bei einer 6-Tages-Nachtschicht steht auch mal schnell ein 4er vorne beim Netto...
Dazu möchte ich aber folgendes loswerden:
Stell‘ dich doch mal 6 Tage á 8-10 Stunden an deinen Arbeits-/Bauplatz und mach‘ jeden Tag den gleichen Mist, so wie das in der Massenproduktion normal ist. Das einzige, was die Leute da auf Dauer arbeiten lässt, ist schlicht und ergreifen die Kohle.
In meiner Firma ist es, Gott sei Dank, noch „relativ“ entspannt. Ich persönlich bin froh, dass meine Freundin ebenfalls 6 Tage die Woche in verschiedenen Schichten arbeitet und deshalb privat auch kein Ärger aufkommt. Da sieht es bei einigen Kollegen anders aus.. Mann alleinverdienend, Frau (unbezahlt) beim Kind zuhause und das Haus für 600.000€ muss auch noch abbezahlt werden, denn man möchte ja in der Rente keine Miete mehr zahlen und dem Nachwuchs ein schönes Erbe hinterlassen. Der Papa muss also mit seinen knapp 4000€ 3 Personen ernähren, ein Haus abbezahlen und den kompletten Lebensunterhalt bezahlen. Kannst dir ja ausrechnen, wie viel da noch hängen bleibt.. und Zeit für die Familie bleibt höchstens am Sonntag.
Ich habe einige wirklich gute Freunde, die deutlich mehr schuften müssen für die Hälfte vom Geld, allerdings macht denen die Arbeit tatsächlich Spaß. Und das ist der Unterschied. Für mich persönlich ist der Job nur ein Mittel zum Zweck, andere möchten hingegen gerne da sein.. jeder, wie er will.
Bei uns wird nun auch das Geld schrittweise gekürzt, weil man sparen möchte. Verstehe ich, und seh‘ ich auch ein. Die 120€ brutto im Monat tun kaum einem weh aber die Firma kann sparen. Muss man halt durch Überstunden ausgleichen.
Worauf ich hinaus möchte ist, dass man für diese Arbeit/Entlohnung ein wenig Verständnis zeigt. Klar, ist viel Geld für relativ wenig Aufwand, dafür verblödet man regelrecht und „Spaß“ macht‘s sowieso keinen..