Beiträge von Freekig

    Soweit ich weiß Mercedes und Audi (USA). Sonst weiß ich auch keinen.


    Fahre aktuell ein 4er GC mit dem adaptiven Fahrwerk und 225/45R18 RunFlat-Reifen. Das Fahrzeug ist so schon um Welten komfortabler als mein Audi A5 Sportback mit S-Line-Fahrwerk und 18" 245/40R18, natürlich ohne RunFlat. Leider kann ich jetzt nicht beurteilen wie sich das Verhalten verändert.


    Wie gesagt, deine Mercedes-Reifen können funktionieren, müssen sie aber nicht :)


    Gruß Markus

    Hallo Compert,


    ja die Aussagen über die relativ kleinen Änderungen kenne ich. Vor 10 Jahren war dies auch noch wirklich so. Nur weil es ein Reifenmodell ohne Stern und mit Stern gibt, heißt es noch lange nicht, dass es sich um den gleichen Reifen handelt. Wie gesagt, es kann auch vieles soweit ganz gut funktionieren, muss es aber nicht.
    Die Entwicklung bewegt sich ja auch immer weiter. Vergleicht einmal einen RunFlat-Reifen für den E90/E91 mit den für F30/F31. Die sind schon um einiges weicher geworden.


    Sicherlich ist es auch teuer für jedes einzelne Fabrikat einen extra Reifen zu entwickeln. Man muss zusätzlich auch beachten, dass jeder einzelne Reifendimension eine Homolgation benötigt. Wenn du heutzutage aber an die Premiumhersteller Reifen verkaufen willst musst du das machen.


    War heute beim Freundlichen, da ein paar Dinge erledigt werden mussten. Ein Mitarbeiter, welcher früher bei einem Reifenhändler gearbeitet hat, hat mir dabei ein paar Erfahrungen erzählt von ein paar Vorfällen, die er schon hatte.
    Die beste Aussage war die: Wenn sie ein Auto bekommen, was vom Fahrverhalten nicht richtig funktioniert und keine sternmarkierten Reifen montiert hat, dann baut der Meister von seinem BMW die Räder runter und auf das Kundenfahrzeug und lässt den Kunden ein paar Runden drehen. Bisher wurden damit so ziemlich alle Probleme gelöst.


    Hier noch ein Statement zur Umbereifung von RFT auf Non-RFT bei Fahrzeugen, welche ab Werk mit RFT geliefert wurden:
    http://www.brv-bonn.de/fileadm…Unterlage_RFT_u._RDKS.pdf


    @SR: Lass es lieber bleiben, dass du markierte und unmarkierte Reifen mischst. Das Fahrverhalten macht danach keinen Spaß mehr und kann auch gefährlich werden. Spätestens wenn du auf der Autobahn mal bremsen musst und damit zu tun hast dein Auto in der Spur zu halten...



    Gruß Markus

    Hallo Compert,


    an den Weihnachtsmann glaube ich nicht mehr, aus dem Alter bin ich schon raus. Ich weiß aber, dass definitiv zwischen den im ersten Moment gleich aussehenden Reifen, sobald diese markiert sind, teils erhebliche Unterschiede vorhanden sind. Angefangen vom inneren Reifenaufbau, Konturänderungen an der Schulter, Profiländerungen etc.


    Ich will dir hier aber keine Märchen erzählen und habe mal versucht anhand von verschiedenen Quellen dir die Entstehung etc. aufzuzeigen:


    Das Thema mit den hersteller- bzw. fahrzeugspezifisch gekennzeichneten Reifen kam ca. in den 80ern auf, als die Porsche Turbo-Modelle mit ihrer rasch einsetzenden Leistung und dem Heckmotorkonzept Probleme mit bestehenden Reifen bekamen. Damals wurden die ersten N0-Reifen speziell für diese Fahrzeuge entwickelt und auch eine Fabrikatsbindung in den Fahrzeugschein eingetragen.


    Im Februar 2000 wurden diese Fabrikatsbindungen aufgrund der „Beseitigung unnötiger Handelshemmnisse am Markt“ aufgehoben. Es waren ja schließlich in der Regel nur 2-3 Hersteller freigegeben.
    Hier weitere Infos dazu:
    http://www.otto-just.de/pdf/Fabrikatsbindung.pdf


    In den folgenden Jahren gewann der Schlüsselfaktor Reifen aber bei immer mehr Herstellern an Bedeutung in der Fahrzeugentwicklung. Die Sicherheitssysteme werden immer komplexer, die Toleranzen immer geringer und die steigenden Umweltauflagen immer schwerer zu erreichen. Aufgrund dessen definieren immer mehr Fahrzeughersteller während der Entwicklungsphase eines Autos auch die Eigenschaften der Reifen, um Charakter und Leistung zu optimieren.


    Die Anforderungen der Hersteller an die Erstausrüster werden daher immer zahlreicher und komplexer. Zweck der OE-Kennzeichen ist die Identifizierung einer bestimmten Reifenspezifikation, die homoligiert oder empfohlen ist, gegenüber anderen verfügbaren Reifen. OE-Kennzeichen haben aber keine rechtliche Bedeutung.


    Die Entwicklung solcher markierten Reifen dauert ca. 2-3 Jahre. Würde dies alles nichts bringen oder keinen Sinn machen, würden die Reifenhersteller hier sinnlos jede Menge Geld verbraten.


    Für den F30/F31 ist in 18 Zoll nur die Größe 225/45R18 95V (*) empfohlen.
    Die tatsächliche Reifenbreite bei diesem sternmarkierten Reifen liegt hier bei 235mm und der Abrollumfang bei 1994mm.
    Der unmarkierte Reifen hat in der Größe 225/45R18 95V eine tatsächliche Breite von 225mm und einen Abrollumfang von 2010mm.


    Die genauen Abrollumfänge und Breiten können natürlich abhängig vom Reifenhersteller auch abweichen. Ich möchte hiermit nur anhand eines Beispiels die Unterschiede aufzeigen. Die ETRTO erlaubt ja Toleranzen von +/-4%. Dies kommt vor allem dann noch bei Allradfahrzeugen und Mischbereifung zum Tragen.


    Hier nochmal ein interessanter Link zum Thema Toleranzen und ganz unten noch das Thema Fabrikatsanbindung:
    https://www.tyresystem.de/Reif…ormation/Fabrikatsbindung



    Nichts wird so heiß gekocht wie es gegessen wird, das ist mir schon klar. Es kann sicher das eine oder andere im Alltag ganz gut funktionieren. Im Grenzbereich geprüft und auf das Fahrzeug entwickelt sind aber nur die herstellermarkierten Reifen.


    Wer kein Risiko eingehen will, der lässt sich vom Reifenhändler oder Autohaus seines Vertrauens die Reifen für sein Auto draufmachen. Somit ist man auf der sicheren Seite. Kostet auch nicht wirklich mehr.


    PS: Prüft doch alle mal eure Bedienungsanleitungen zum Thema
    Reifen. Hier wird eindeutig auf die sternmarkierten Reifen hingewiesen.



    Gruß Markus ;)