Sodelle, gestern war ich nun also auf der Nordschleife.
Anfahrt und die ersten 3 Runden konnten mit AU bewältigt werden, danach MUSSTE ich an der Freien Tanke direkt an der NOS tanken.
Da der Sprit dort sehr günstig war (€ 1,37 / l ) hab ich die Karre dann gleich wieder mit "Billig-Plörre" gefüllt.
Ich tue mich etwas schwer ein Fazit zu formulieren. Ganz ehrlich muss ich sagen, dass ich keine Mehrleistung feststellen konnte und auch der Verbrauch war jetzt nicht besonders niedrig.
Für mich ist es eigentlich wie bei Sven - ich kann dem Kraftstoff keinen Mehrwert zusprechen, der seinen Mehrpreis relativieren oder gar rechtfertigen würde.
Mag sein, dass der "Edel-Kraftstoff" tatsächlich einen ruhigeren Motorlauf bietet oder die Leistung über ein breiteres Band zur Verfügung gestellt wird, trotzdem denke ich, dass die Hersteller die Motoren ja auf "Billig-Plörre" auslegen (müssen) und die Motoren mit diesem Kraftstoff auch ohne Probleme hohe Laufleistungen hinter sich bringen.
Der Nachbar meiner Eltern hat erst kürzlich seinen Golf 4 1.9 tdi mit sage und schreibe 487 tkm verkauft und bis auf einen defekten Turbo bei 350 tkm nie ein Problem damit gehabt. Auch sonst sind mir keine Probleme bekannt, die mit falschem bzw. billigem Kraftstoff in Verbindung gebracht werden.
Das Diesel selber (auch die Billigplörre) hat eine sehr hohe Reinigungs- und Schmierwirkung.
Wer das nicht glaubt soll bitte mal seine Fahrradkette abmontieren und in Diesel einlegen - dann kann er das nachvollziehen.
Mein Fazit fälle ich zwar sehr schnell - aber deshalb auch unter dem Vorbehalt, dass ich die genannten Vorteile nicht ausschließen möchte. Bei über 30tkm im Jahr (wovon ich keinen bezahlt bekomme, da privat) ist das ein nicht zu verachtender Kostenfaktor ohne (für mich) vorhandenen Mehrwert.
AU kostete mich 1,51€ pro Liter, "Billigplörre" lag am selben Tag bei Aral bei 1,43€ pro liter. An der Freien Tanke am örtlichen REAL-Markt kostete das Diesel sogar nur 1,38€/liter.
Das habt ihr nämlich bei der Rechnerei vergessen, häufig ist der Sprit an einer freien Tanke günstiger als bei den Premium-Anbietern. Bei uns können da zwischen HEM und Aral schonmal gut 15-20 cent pro liter liegen.
Rechne nich mal mit 15 ct pro liter, so komme ich pro Jahr (35tkm) bei einem Schnittverbrauch von 6,5l auf einen Mehrpreis von 341€, bei 20 ct. Unterschied sogar 455€ usw.
Ich möchte die ganze Diskussion jetzt nicht nochmal anfachen aber das Fazit war ich glaub noch schuldig.
Kurz noch zu den Erfahrungen auf der Nordschleife mit AU:
Motor zieht sauber hoch und ein Schalten unterhalb von 3800 1/min ist völlig sinnfrei. Gänge wurden häufig im Kurvengeschlängel weiter ausgefahren als unbedingt nötig und Leistung war durchgehend vorhanden. Schnittverbrauch kletterte von 6,4l über 580km auf 7,5l bei km 650 - aber das sagt sowieso nichts aus.
Ansonsten kann ich gar nicht so viel dazu sagen, da meine Hinterreifen hilflos nach Halt suchten, weil die vorderen Michelin PS2 mit steigender Temperatur einfach immer bissiger werden und den Lenkbefehlen fast schon in vorausschauender Manier folgen. Hinten waren neue (400km gelaufen) Nokian ZG2 montiert, die ich jetzt wieder runter schmeiße. Schöner Reifen für den Alltagsfahrer aber bei wirklich forcierter Fahrweise einfach nicht auf der Höhe und da macht es keinen Spaß mehr den Wagen im Grenzbereich zu bewegen.
BTG-Zeiten lagen jeweils bei ca. 9:30 min - mit zwei Passagieren (zusammen rund 170 kg) - ist ok aber mit den richtigen Hinterreifen dürfte man ohne Beifahrer vermutlich in die 8:XX Regionen vorstoßen können.
Also
: Für mich ist AU auf Dauer keine Alternative, für die Nordschleife aber durchaus eine Überlegung wert.