Also ernsthaft - um es mal in einem essenziellen Wort zu sagen: Prioritätensetzung!
Die komplette Diskussion hier beruht auf unterschiedlichen Prioritätensetzungen eines jeden von uns. Dem einen sind 100k für ein Fahrzeug wert und dem anderen nicht. Der nächste gibt gerne diese 100k aus, aber ihm ist Fahrzeug X diese 100k nicht wert - also kauft er Fahrzeug Y. Alle Fälle sind legitim.
Ich würde nicht abstreiten, dass der M4 eigentlich ein "überteuertes Auto" ist, um es in Svens Worten zu benennen. Für ein Mittelklasse-Coupe sicherlich nicht ohne. Aber wenn mir die Konkurrenz auf diesem Preisniveau (inkl. der günstigeren Alternativen) weniger gefällt, als der M4, dann entsteht bei mir kein Haben-Muss-Gefühl und der M4 bleibt erste Wahl. Wenn mir etwas über alle Maßen gefällt, dann kaufe ich genau das und nicht etwas, wo ich mir vielleicht Euros einspare, womit ich langfristig jedoch nicht glücklich werde. Wenn mir das Objekt der Begierde gefällt und es so teuer ist, dass ich es mir nicht leisten kann - tja, dann lasse ich es. Oder ich sehe zu, dass sich meine Lebenssituation insoweit ändert, dass ich mir den Traum vielleicht doch erfüllen kann. (Hier beziehe ich mich auch auf die Aussage von Wieselflink, der vollkommen recht hat: wenn man sich eben etwas nicht leisten kann, dann muss man es nun mal lassen - dieses Gefühl kenne ich übrigens bestens bezogen auf den Bugatti Veyron Grand Sport Vitesse - ich kann mir diese bucklige Schildkröte einfach nicht leisten, obwohl ich sie toll finde - zu dumm.)
Meine Einstellung zum Fahrzeugerwerb ist sicherlich auf ihre Art und Weise als extrem zu bezeichnen und Vernunft braucht bei mir bitte auch keiner suchen - er wird sie nicht finden. Aber - und ich wiederhole mich - auch hier habe ich für mich eben Prioritäten gesetzt. Jeder muss sich fragen: was macht mich im Leben glücklich und füllt mich aus. Der eine trägt seine gesamte Kohle in die Disko, der nächste verreist 20 mal im Jahr, ein anderer hat ein gesundes Maß gefunden, um sich von allem etwas zu gönnen. Naja und ich verprasse mein Geld lieber exzessiv im automobilen Bereich. Solange jeder zufrieden mit seinem Lebensstil ist und vollkommen hinter dem steht, was er tut, kann aus meiner Sicht keinem ein Vorwurf gemacht werden.
Bezüglich dem Zusammenhang von dem hier erwähnten Ego in Verbindung mit einem M-Fahrzeug möchte ich anmerken: in meinem Fall trifft es nicht zu. Ich hätte mir sofort einen M235i gekauft oder hätte gerne auf den M2 gewartet, wenn mir ersterer optisch besser gefallen würde bzw wenn abzusehen gewesen wäre, dass zweiterer es noch rausreissen kann. (Mir wäre ein kompakteres Auto als der 4er sogar lieber gewesen!) Diese Chance sehe ich für mich aber nicht, da das Design mich einfach nicht umhaut und auch der zukünftige M2 wird hier nichts retten. Bei einem 1er M Coupe wäre ich damals fast schwach geworden - war wirklich kurz davor, ihn mir als neues Projekt auf die Fahnen zu schreiben. Dann kamen Überlegungen zum Erwerb eines GTR, der (gerade für sein Geld) viel kann, aber eben auch seine Nachteile hat (geringerer Alltagstauglichkeits-Faktor, zu wenige HPCs, Garantie- u. Versicherungsgeschichten usw). Als dann der 4er rauskam, war ich hin und weg. Mein Freund hat sich schließlich den 435i zugelegt und wir dachten, das reicht vollkommen aus. Bis wir den M4 gefahren sind. Die restliche Geschichte ist bekannt.
Den eben getätigten Argumenten von M-Power kann ich nur zustimmen - gerade auch was Wirtschaftlichkeit betrifft: gutes Beispiel!
Jedenfalls: genau aus all den oben beschriebenen Ausführungen steht bei mir der GTR (und bald auch das 1er M Coupe) im Wohnzimmer und nicht in der Garage. Der ein oder andere wird die Beweggründe nachvollziehen können. Für die Mehrheit klingt das alles wahrscheinlich einfach verrückt und unvernünftig. Ich für mich weiß aber, dass wir alles richtig gemacht haben und bereue die kürzlich gefällten Entscheidungen nicht.
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