Hallo,
ich greife dieses Thema wieder mal auf und möchte meine Erfahrungen teilen.
F31 320d B 5/2019 122tkm
Getriebe ZF 8HP:
Ich habe keine Spülung gemacht. Habe zuerst das Öl abgelassen und die Ölwanne ersetzt (original ZF -ging problemlos). Das Öl sah zu meinem Erstaunen noch sehr gut aus und auch in der Ölwanne und an den Magneten war sehr wenig Schmutz. Das Auto wurde meines Wissens vom Vorbesitzer fast nur Langstrecke gefahren (Durchschnittsverbrauch laut BC der letzten 8tkm lag bei 5,3 l/100km). An die Einfüllschraube kommt man leider sehr schlecht ran, da direkt davor ein Halter für irgendeine Leitung ist. Einschrauben der Verschlussschraube bei laufendem Motor war eine Herausforderung. Lösen und festziehen geht nur mit einem gekürzten Inbusschlüssel.
Zum befüllen hatte ich eine 500ml Spritze plus ein Stück Kraftstoffschlauch, damit man "um die Ecke" in die Einfüllöffnung kommt.
Der Ölabgleich (mit ISTA) ist mehrfach gescheitert, da die Getriebeöltemperatur zu schnell zu hoch war (Außentemperatur lag bei 33 Grad) Tipp: Eher bei kühlen Temperaturen machen. Habe dann einen Tag gewartet und die finale Ölstandkontrolle nochmals durchgeführt (Getriebeöltemp. mit Bimmercode geprüft). Wenn das Öl über 50 Grad ist kann man den Ölabgleich auch machen: Ölabgleich nach Vorschrift, dann Auto auf der Seite, wo die Einfüllöffnung ist anheben und nochmal je 10 Grad über 50 Grad 60ml Öl zusätzlich einfüllen. (Bei ca. 8,5 l Ölvolumen im Getriebe ergeben sich mit dem Wärmeausdehnungskoeffizieneten von 0,07% pro Kelvin ca 60ml/ 10 Grad) Alles immer bei laufendem Motor machen!
Dann ein paar hundert km gefahren und nochmals 3,7l Öl abgelassen. Ich konnte fast kein Unterschied zum neuen Öl feststellen. Ölstandsabgleich nochmals durchgeführt .
Mein Auto hat für das Getriebe den Wasser/Öl Wärmetauscher. Keine Ahnung ob die Ölzirkulation mit einem Thermostaten geregelt wird, oder ob das Kühlwasser geregelt wir. Deshalb bin ich vor dem Letzten Ölstandsabgleich bis 95 Grad Kühlwasser und 83 Grad Getriebeöltemperatur gefahren.
Mein Fazit: Lieber alle 80-120tkm 2-mal Wechseln, da hat man 80% neues Öl drin, als einmal eine teurere Spülung machen zu lassen. Kosten für Ölwanne und 8l Öl ca. 220 Euro
Differential: Öl war auch kaum verschmutzt. Wechsel war einfach. Öl mit Spritze abgesaugt - neues rein. Leider zeigte das Differential am Dichtring zur Kardanwelle schon eine minimale Undichtigkeit. Gehe davon aus, dass das Öl bei Langstreckenfahrten sehr heiß und somit sehr dünn wurde. Habe nun das 75W 140 eingefüllt. Kosten für 1 Liter Öl ca. 25 Euro.