Das was du gepostet hast, ist die Sicht des Händlers, und vieles ist Wunschdenken. Natürlich will der Händler bei möglichst jeder Probefahrt ein Auto verkaufen, aber Realität sieht anders aus, und es ist eine freiwillilge Sache. Es gibt Kunden die das Auto erst über Gebrauchtwagen kennenlernen, Neuwagen kommt für sie eh nicht in Frage. Probefahrt gibt es nicht nur "abschließend", sondern auch um sich den ersten Eindruck des Autos zu verschaffen, eben in dem Fall eines typischen Gebrauchtwagenkäufers. Dieses "Sehen aus der Nähe" ist nicht vielsagend, denn Fotos gibt es schon im Angebot, daher ist eine Probefahrt unerlässlich.
Wenn jemand eine Probefahrt macht nur um das Fahrzeug probezufahren, und es noch nicht kaufen will, so ist das kein Verschauckeln und kein Lügen, sondern eine ganz normale Probefahrt. Ich halte den finanziellen Aufwand einer Probefahrt für gering, selbst für Spritkosten muss der Kunde aufkommen. Ein Händler müsste eigentlich über reges Interesse an Fahrzeugen froh sein, dass Probefahrten auch hin- und wieder gemacht werden. Oft wird nach der Probefahrt noch lange überlegt, andere Fahrzeuge probegefahren usw. Probefahren und nach 10 Sekunden 30-40K auf den Tisch knallen, das ist ein Wunschdenken. In der Realität sieht es anders aus, der Kunde will noch ein bischen runterhandeln, drüberschlafen, und wenn er etwas Zeit mitbringt, und sich nicht blenden lässt, dann klappt es auch mit Rabatt, schon alles selbst erfolgreich durchgeführt. Hingegen den Warnungen des Händlers, "dass der Wagen schnell weg sein wird", ist es so gut wie nie eingetreten. Geduld genaues Hinschauen zahlt sich immer aus.
Dass ein Auto nicht gekauft wird nach einer Probefahrt, es ist (sehr überschaubares) Risiko des Händlers, man muss einfach die Kirche im Dorf lassen. Auf den Kauf drängen darf er, nur der Käufer muss dem nicht die Folge leisten. Wir leben schließlich im freien Markt und nicht im Wünsche-Markt. Hier hat jeder sein Risiko.
Gruß.