Einen Scan ohne jede Nachbearbeitung einfach auf den Drucker werfen funktioniert so gut wie nie. 1-2h Arbeitszeit für die Vorbereitung stecken auf jeden Fall drin...
Aus eigener Erfahrung im E89 Umfeld kann ich bestätigen, daß der Aufwand zur Erstellung eines 3D-Prototypen um Größenordnungen höher ist. 3D-Scan hört sich so schön einfach an, da muß aber massiv nachgearbeitet werden.
Oftmals ist eine Neukonstruktion per CAD schneller, aber eben auch aufwendig. Das hat jedoch den Vorteil, daß die Teilkörper, aus denen das gesamte Gebilde komponiert wird, auch nach dem Druck der ersten Prototypen angepasst werden können. Beim E89 mußten die ersten Prototypen nach Bewegungstests mehrfach in Schritten von 0,1mm angepasst und neu gedruckt werden.
Interessant wäre zu wissen, warum die Originalteile brechen!
An der ursächlichen Stelle müsste bei der 3D-Konstruktion eine Verstärkung berücksichtigt werden. Wichtig beim 3D Druck ist auch noch die Orientierung der Layer (also Druck flach oder hochkant), da nur in Fadenrichtung Kräfte von dieser Konstruktion aufgenommen werden können. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Layern (Fäden) können dies nur eingeschränkt leisten. Als Material muß ABS verwendet werden, da dort oben im exponierten Bereich "billiges" PLA Material schnell an seine Grenzen kommt (durch auftretende Kräfte wie auch hohen Außentemperaturen im Sommer).
ABS-Druck widerum hat seine eigenen Herausforderungen, die den Aufwand erhöhen.
Die gedruckten Oberflächen entsprechen übrigens definitiv nicht den hübsch lackierten Vorbildern und müssen weiter nachbearbeitet und dann grundiert, anschließend lackiert werden.
Wie schon geschrieben, alles recht aufwendig.
Beispielhaft Bilder der im ersten Satz verlinkten 3D-Druck Lösung für den E89.
Bild1.jpg