Interessant wieviele Sorgen sich manche Menschen um ihre Privatsphäre machen, aber in einem öffentlich einsehbaren Forum derart viele persönliche Informationen von sich preisgeben.
Ich verfolge dieses Forum erst seit wenigen Tagen und habe bestenfalls geschätze 200-300 Beiträge (also Posts, nicht Themen) gelesen, und schon jetzt kann ich über einige User schon einigermassen viele Informationen wie Wohn-/Arbeitsort, Namen, Beruf oder zumindest Branche und noch so einige persönliche Gewohnheiten zusammenstellen...(vom Fahrzeug brauch ich wohl nicht zu sprechen). Da posten manche Fotos von ihrem Auto und spiegeln sich, andere fotografieren gleich ihren Kaufvertrag (das kann aber auch ein anderes forum gewesen sein) oder das Auto in München bei der Abholung mit dem Namenstag drauf.
Das sind alles Infos mit denen Kriminelle etwas anfangen können, ziemlich viel sogar und mit ziemlich wenig Aufwand, wie der ein oder andere, der sich mit Internetkriminalität näher befasst (hat) bestätigen wird.
Aber wehe Vater Staat erfährt es wenn ich einen Flug buche, welcher über die Landesgrenze geht. Es ist ja zu begrüssen, dass im vereinten Europa Grenzen so gut wie nur noch auf der Karte existieren. Ich weiss wovon ich rede, ich bin 10 km von der deutsch-niederländischen Grenze aufgewachsen und habe dort 25 Jahre gelebt (Zack: Schon bin ich in der Rasterfahndungsgruppe "möglicher Marihuanakonsument"
). Die Grenze existierte quasi nicht, wir gingen hier oder dort einkaufen, man sprach die andere Sprache teilweise oder verstand sie wenigstens. In den 25 Jahren und geschätzten 1000 "Grenz"-übertritten habe ich 1x eine Kontrolle des deutschen Zoll gesehen, und das war dann auch immerhin auf einer Autobahn.
Von diesen offenen Grenzen profitiert mittlerweile aber auch die Strafverfolgungsbehörden in den Ländern, die der EU oder dem Schengen-Abkommen beigetreten sind - wie Dein Beispiel mit der Reise nach Zürich zeigt. Ich bin mir zu 95% sicher der Hinweis kam nicht von einer Überwachung Deiner Kreditkarte sondern durch eine freundliche Information von der anderen seite des Bodensees, offensichtlich gepaart mit 1 oder 2 anderen vagen Informationen die dann dummerweise zu dem Hausbesuch geführt haben. Nicht falsch verstehen, ich rechtfertige oder entschuldige nicht das Verhalten der Behörden, das geht gar nicht.
Und um mal wieder zurück zur Maut zu kommen (darum gings doch....oder? ;-o): Wegen einer (übertriebenen) staatlichen Überwachung würde ich jedenfalls nicht gegen die Maut plädieren. Ich bin für eine Maut - bei angemessener Entlastung deutscher Kfzsteuerzahler. Und ich wohne in der Schweiz und benutze deutsche Autobahnen nur ca. 5-6x im Jahr (dann aber jeweils gleich ca. 1500km). Dafür, und dafür dass ich dort und nur dort meinen Karren ausfahren kann, wäre ich bereit 1700-300 Euro im Jahr zu zahlen. Aber nur wenn diese 41,5km Baustelle auf der A5 langsam mal fertig wird;-)