Beiträge von Long-Tall-Ernie

    Viel Last aus niedrigen Drehzahlen abrufen ist zudem nicht gesund, das galt auch schon

    bei den alten Autos. Ich nenne da immer gerne das Beispiel mit dem Fahrrad:


    Setz dich aufs Fahrrad, stell ein Pedal nach oben und dann stützt du dich mit deinem ganzen

    Körpergewicht auf dieses Pedal, stemmst es nach unten und beschleunigst damit aus dem Stand

    so schnell und kraftvoll es geht.

    Dabei merkt man wie sehr es aufs Tretlager geht und an der Kette zerrt.

    Eine Fehlzündung wäre dann vergleichbar als wenn ich noch meine ich müsse mit den Beinen zusätzlich

    volle Pulle auf das Pedal eintreten oder von oben draufspringen. Bewirkt noch mehr Belastung bei Kette und Lager

    und wird auf Dauer sicher zu Beschädigungen führen.


    Befinde ich mich allerdings in Fahrt (Drehzahl), lässt es sich leichter trampeln und reisst nicht so an Kette und Tretlager.

    Es sei denn, ich schalte an der Radschaltung in einen viel zu hohen Gang und muss erneut mit viel Anstrengung

    losspurten.


    So ähnliches ist es auch beim Auto zu verstehen.

    LSPI dürfte eher ein Thema werden, wenn der Motor anfängt Öl zu fressen / verbrennen.

    Dann kommt schließlich erst was vermehrt in den Brennraum und kann zur Vorentflammung führen.


    Ansonsten kann halt nur mieser Kraftstoff dazu führen, so lange der Motor sonst ok ist.

    Aber dann ist es kein LSPI sondern "nur" Klopfen, und das kann die DME wegregeln in dem

    der Zündzeitpunkt zurückgedreht wird.


    Bei LSPI ist es ein durch Ablagerungen oder feinem Ölnebel entzündliches Medium welches

    sich durch die hohe Last bei untertourigem Beschleunigen von selbst entzündet.

    Hier kann die DME nichts regeln, deshalb so gefährlich.

    Mal schauen was für Plastikrollen wir demnächst als Reifen fahren dürfen.

    Da ist dann nix mehr mit "Grip".

    Bremsweg wahrscheinlich 5x länger, aber hautpsache wenig Abrieb und Klima gerettet.


    Soviel auch zu dem Thema ein paar Postings zuvor, als es darum ging daß es für uns

    immer schwieriger wird, im Vergleich zu 80er und 90er Jahren.

    Nimmt halt kein Ende.



    Ja aber so isses doch auch. Vieles ist definitiv eingetreten.


    Was mittlerweile seit den 80er Jahren alles nicht mehr geht ......

    Da konntest du dir z.B. noch eine eigene Abgasanlage bauen, hast sie dir abnehmen lassen

    (kurz Lautstärkemessung, gucken wegen scharfer Kanten) und das war es.

    Seit ungefähr Mitte der 90er Baujahren bekommst du nichts mehr an Selbstbauanlagen eingetragen

    was keine ABE, Gutachten oder E-Prüfzeichen hat, also nur Stangenware.

    Ausser ..... du bezahlst ein sauteures Abgasgutachten, und da wird es sicher auch nur eine Frage

    der Zeit sein ob überhaupt noch sowas möglich ist.


    Um die 2000er Jahre wurden zudem alle älteren Gutachten und ABEs für ungültig erklärt.

    Hatte wahrscheinlich damit zu tun, weil die Tintenstrahldrucker immer besser wurden :)

    Wer noch einen alten Spoiler oder gewisse Rad/Reifenkombinationen in den Papieren hatte, durfte

    Bestandsschutz genießen. Aber wehe man wollte nun die Komponenten auf ein anderes, gleiches

    Fahrzeug bauen, ging nur noch über Einzelabnahme, wenn überhaupt.


    Heute lehnen sich die TÜV Prüfer kaum noch für jemanden aus dem Fenster.

    Im Zweifel besser nichts eintragen (bei den meisten so, Ausnahmen gibt es noch, wird aber weniger)

    Poser-Soko ? Gab es früher nicht.

    Und wenn wir noch die 80er hätten, dann würde mein 340i mit 3 flotten Doppel-Weber-Vergasern befeuert,

    ist aber auch nicht mehr möglich denn baujahrbedingt müssen gewisse Emissionen eingehalten werden.

    Alte Modelle haben viel mehr Spielraum.


    Natürlich gab es immer Mittel und Wege - aber die Dynamik des "Nicht mehr möglich" verschärft

    sich nun zunehmend. Die Elektronik und die ganze Überwachung sorgt dafür.

    Bald müssen neue Fahrzeugtypen ihre Werte direkt nach Brüssel melden. Was dort wohl jemand

    dazu meint wenn ein 115 PS Polo auf einmal einen Verbrauch von 15 Litern hat und eine Geschwindigkeit

    von 270 km/h entwickelt hat ? Geht alles schön per Onlineübermittlung.

    Die Luft für unsere Spielereien wird immer enger.

    Wer also etwas tun will, darf nicht zu lange warten. Das galt schon immer - nicht nur in den 70ern oder 80ern.

    Andersherum .... braucht man einen MPPSK Aufpuff ?

    Braucht man Carbon-Spiegelkappen ?


    usw.


    Momentan ist es so einfach und preisgünstig wie nie zuvor, sich einen richtig schönen Flitzer fertig zu machen.

    In der Vergangenheit war für so etwas sehr viel Geld und KnowHow nötig - dazu mechanische Bearbeitung.

    In der Zukunft wird zudem nicht mehr viel in dieser Richtung gehen (oder es wird wieder teuer) weil die

    Hersteller die Systeme immer weiter zudrehen.


    Wir befinden und gerade auf dem Höhepunkt was Einfachheit und niedrige Kosten angeht.

    Ich glaube daß nie wieder solche Zeiten kommen werden, bei denen man so einfach und schnell

    Spaß haben kann.


    Mentale Blockaden wie "Haltbarkeit, Vernunft, Legalität" kann ich natürlich nachvollziehen, aber die

    gab es auch früher bereits - nur mit dem Unterschied daß man noch mehr Kohle hinlegen durfte.


    Und egal ob da irgendwo ein Tempolimit kommt ... es bleibt ein geiles und schnelles Fahrzeug.

    Es gibt immer Stellen wo man den Schub bei Bedarf genießen kann - auch wenn dann irgendwann

    vielleicht nur noch auf 130 beschleunigt werden darf, vermiesen können es einen die Grünen

    trotzdem nicht.


    Wenn es so wäre daß man nun 2000 Euro für ein Tuning hinlegt, da könnte ich Bedenken zur

    Sinnhaftigkeit schon eher verstehen. Aber bei MHD und XHP ? Natürlich ist das auch Geld,

    aber Preis-/Leistung und vor allem die Gelegenheit ein Auto mit Ü400 PS zu bekommen wird

    man nicht mehr so schnell finden.


    Verdammt ..... ich könnte ein prima Verkäufer werden :)



    Was ich noch anmerken möchte:

    Warum sollte man eine Art Angst-Vernunft-Kosten Denken an den Tag legen, nur weil das Auto

    dann vielleicht 400+ PS hat. Man hört da im Bekanntenkreis gerne (Zu teuer, warum so groß im Alltag ? - Unvernünftig).

    Aber ob ich nun einen 318, 320 oder 340 fahre - wenn der in die Werkstatt muss sind ALLE teuer.

    Lediglich bei den Verschleißteilen zahlt man bei den grösser motorisierten Fahrzeugen mehr, weil

    dort alles einen Tick fetter ausgelegt ist.

    Aber ob man nun bei einem 320i oder 340i den Querlenker oder ein Steuergerät tauscht - kommt

    kostenmäßig fast aufs gleiche raus.

    Verbrauchstechnisch hat man zwar einen gewissen Mehrverbrauch, aber auch dieser ist in Anbetracht

    der Leistung wirklich gering. Es ist ja nicht mehr so daß die Karren einen auffressen als wie wenn ich

    einen Mustang mit V8 bewege.

    Hier auch nochmal die errechnete Leistung.

    Habe mir jetzt einfach mal den Schnittpunkt gesucht, an dem Drehzahl und Drehmoment

    sich überschneiden. Das weitere Vorgehen kannst du naütlich an jedem andern Betriebspunkt im

    Diagramm durchführen.


    Also: So ganz 100%ig habe ich den Cursor nicht auf dem Schnittpunkt stehen gehabt (Schande :) )

    Werte bei Drehmoment und Drehzahl sind an der markierten Stelle jedenfalls 495 Nm und 5929 Upm


    Ergibt für diesen Betriebspunkt:


    495 x 5929 / 9550 = 307,31 KW


    in PS umgerechnet 307,31 x 1,36 = 417,94 PS


    Ich bin mir aber sicher daß das in diesem Log noch nicht die Höchstwerte waren, n bisl geht bestimmt noch.



    Um selber zu ermitteln logge den Wert "Torque act. clutch" und die Motordrehzahl.

    Das ist dann die Motordrehzahl und das Drehmoment was ins Getriebe geht.


    Formel zur Berechnung ist dann: Drehzahl x Drehmoment / 9550 = Leistung in Kilowatt.

    Mit 1,36 multipliziert dann in PS.