Beiträge von linch

    Vielen Dank Mario! Endlich mal versucht jemand sachlich und nachvollziehbar das Ganze zu erklären

    Ok ich versuche es mal - wir haben eine Menge x an Abgasen und eine Menge y an Frischluft. Wir setzen jetzt mal voraus , das der Abgasdruck gleichbleibend ist und ebenso der Druck der Frischluft. Jetzt steigt die Temperatur des Abgases ( die Dichte wird geringer ) und der Abgas Druck bleibt gleich ( ist ja kein geschlossenes Systen ) - ergo strömt bei gleichem Druck zwar der gleiche Volumeanteil ins Ansaugsystem, welcher aber insgesamt aufgrund der niedrere Dichte weniger Abgase/ Stoffe enthält. Der Volumenanteil der Frischluft bleibt ebenso konstant, so das somit das Verhältnis sich automatisch zugunsten der Frischluft (hier eigentlich der Sauerstoffgehalt )verschiebt. Und je kälter die Frischluft umso mehr.

    Wenn das ganze so abläuft, wie du es oben schilderst, dann reden wir aber von einer Steuerung und nicht von der Regelung. Das war ja auch eine der Fragen, die ich gestellt habe. D.h. die DDE steuert das AGR-Ventil an, die AGR-Menge wird nicht geregelt. Wäre die AGR-Menge geregelt, würde die DDE merken, dass ohne Kühlung weniger AG zurückgeführt wird, und würde als Folge das AGR-Ventil weiter öffnen. Dies ist aber nicht der Fall, habe ich es soweit richtig verstanden?


    Zitat von Mario540i

    In den Zylinder passt nur ein gesamt Volumen y , und je kälter das Abgas umso mehr wird das Verhältnis wieder in die andere Richtung verschoben.Also Volumenanteil Abgas / Frischluft wird durch die DDE je nach Lastzustand geregelt über die AGR -
    Der AGR Kühler verschiebt den Abgasanteil nach oben ( durch die niedrigere Temperatur - aber nicht durch die Erhöhung des Volumens, sondern die Menge der enthaltenen Abgasstoffe pro Volumeneinheit) Durch den Entfall der Kühlung steigt relativ gesehen der Frischluft/ Sauerstoffgehalt in Relation ( oder prozentual ).

    Dann verschiebt sich das Verhältnis Richtung Frischluft, das stimmt. Allerdings reduziert sich dann auch die Gesamtmenge (und damit meine ich die Masse) der Frischluft+AGR, da das "fehlende" Abgas nicht durch zusätzliche Frischluft kompensiert wird. Außerdem ist das Luft-AGR-Gemisch vor der Verdichtung dadurch wärmer. Ist es soweit korrekt?

    Wie schon gesagt - das AGR Ventil ist ja dem Bypass vorgeschaltet und regelt prinzipiell, wieviel Abgas bzw. ob überhaupt Abgas zurückgeführt wird.

    Das ist ganz sicher so. Nur möchte ich als Laie den Prozess genauer verstehen. Was ich als jedoch nicht weiß, ist:


    1) Um die AGR-Menge zu regeln muss die DDE diese Menge auch messen. Sonst wäre es eine Steuerung und keine Regelung. Ist es so?


    2) Wenn die DDE beim Betriebszustand X eine Menge Y [mg/Hub] AGR einfordert, dessen ungeachtet, ob Bypass aktiv ist, oder nicht, nimmt diese Menge Y ohne den AGR-Kühler ein größeres Volumen ein. Stimmt's?


    3) Und wenn die DDE nun auch passend zum Betriebspunkt X auch noch dazu die Frischluftmenge Z [mg/Hub] ebenfalls regeln möchte, muss sie zwangsläufig den Ladeluftdruck erhöhen. Stimmt diese Vermutung oder nicht? Bei unverändertem Landedruck würde andernfalls "weniger Platz" für die Frischluft übrig bleiben, da ungekühlte Abgase volumetrisch mehr Platz einnehmen.


    Also bitte nicht falsch verstehen. Ich möchte niemandem widersprechen. Ich möchte das ganze nur besser Verstehen. Und die Aussage "das AGR Ventil [...] regelt prinzipiell, wieviel Abgas zurückgeführt wird." ist leider zu schwammig, um den Zusammenhang zwischen der AGR-Temperatur, der AGR-Masse und der Frischluft-Masse verstehen zu können.


    Ich habe schon hier (glaube ich sogar von Dir, Mario) die Aussage gelesen, dass durch die Aktivierung des Bypasses sogar weniger Abgas und mehr Frischluft reinkommt. Gleichzeitig schreibt jedoch der Maschinist, dass die AGR-Menge gleich bleibt und die Frischluftmenge sinkt. Und beides wäre, je nachdem, wie die AGR-Frischluft-Regelung genau funktioniert, durchaus möglich. Deswegen versuche ich auch von euch erfahrenen Hasen die Infos zu bekommen, wie die DDE die zwei Ströme (AGR und Frischluft) regelt. Eines steht fest, wenn die Temperatur steigt, können nicht alle drei Parameter: AGR-Masse, Luftmasse und Ladedruck unverändert bleiben.


    Und selbst wenn man nicht weiß, wie was geregelt wird, könnte man vermutlich die AGR-Menge, die Frischluftmengen und den Ladedruck mit und ohne Bypass mit RG auslesen. Dann wäre die Sache ebenfalls eindeutig geklärt.

    Danke Mod63. Es ist naheliegend, dass alles auf SSA abgestimmt ist. Aber es ist ja alles eine Frage des Referenzpunktes. Dann stelle ich mal die Frage anders herum:


    Lebt die Batterie länger, wenn die SSA deaktiviert ist? Da heutzutage so gut wie alle Modelle die SSA haben, muss ja genug Leute geben, die die SSA nutzen und auch die sie nicht nutzen. Und wie lange leben ungefähr die Batterien in modernen Motoren mit SSA?

    Danke, die Klima hatte ich schon im Verdacht. Ich war mir jedoch nicht sicher, ob die alleine dafür verantwortlich ist. Schließlich war es gestern zwar schon sommerlich warm und sonnig, aber noch angenehm unter 30°C. Das Licht war nicht an und das Handy wurde auch nicht geladen, Radio und Klima waren an. Die Klima war auf 19,5°C nicht allzu stark aufgedreht, hatte aber sicherlich dennoch was zu tun. In den Tagen zuvor war es schon deutlich heißer, wo die SSA zum ersten Mal auf sich aufmerksam gemacht hat, indem der Motor immer wieder von alleine ansprang. Gestern war es im Vergleich dazu etwas kühler, aber der Motor ging gar nicht erst aus.


    Und heute früh, als die SSA ihren Dienst wieder verrichtete, war die Außentemperatur gerade mal 19°C. Dennoch ist der Motor nach einer nicht so langen Standzeit von alleine wieder angesprungen. Da hatte die Klima noch nicht wirklich viel zu tun. Deswegen war ich mir nicht sicher, ob das normal ist oder ob die Batterie nicht ausreichend geladen wird.


    Und ja, das SSA-Symbol leuchtet jedes mal durchgestrichen auf.


    Sollte so ein Tag sich wiederholen, werde ich den Test machen und die Klima komplett abstellen. Den Ladezustand der Batterie kann man sicherlich auch überprüfen, oder? Wie tief müsste man dafür in den Rhein schauen?


    Ich bin, wie gesagt, noch recht neu hier und kenne mich noch nicht mit den technischen Gimmicks und Funktionen aus, daher bitte nicht steinigen, falls meine Fragen zu blöd sind.


    P.S. noch eine OT-Frage am Rande. Hat die SSA einen nicht vernachlässigbaren Einfluss auf die Lebensdauer der Batterie? Oder gibt es andere negative Nebenwirkungen?

    Hallo zusammen,


    ich habe einen Schalter, keine Automatik. Ich habe den Wagen erst seit drei Wochen und in den ersten zwei Wochen war alles gut. Seit einer Woche springt jedoch der Motor im SSA-Modus von alleine wieder an, wenn man etwas länger an einer Ampel steht. Und gestern ging der Motor gar nicht mehr aus, obwohl nach etwa 10-15 km Landstraße einige Ortschaften mit Ampeln auf der Strecke waren. Ich dachte erst, vielleicht wird die Batterie nicht ausreichend aufgeladen. Heute früh jedoch ging der Motor an Ampeln wider aus (und sprang auch irgendwann wieder von allein an, wenn die Ampel mal länger war), obwohl in der Nacht die Batterie nicht geladen wurde.


    Kennt jemand dieses Phänomen?

    Kann sein, dass ich etwas missverstanden habe. Um es verstehen zu können, müsste man wissen, was und wo gemessen wird sowie was und wie geregelt wird. Da fehlt mir das grundlegende Wissen über die Motorsteuerung.


    - Die Frischluft wird am LMM vor dem Verdichten gemessen, stimmt's?


    - Wo wird die AGR-Menge gemessen? Vor oder nach dem Kühler? Was genau wird gemessen und was errechnet?


    - Was wird primär geregelt, die gesamte Gasmenge am Einlass (Frischluft + AGR), oder eher die Frischluftmenge? Menge im Sinne von Volumenstrom (vermutlich) oder der Massenstrom? Sprich, wird der Ladeluftdruck erhöht, wenn zu wenig AGR ankommt, und den Massendurchsatz zu erhalten? Oder wird der Ladeluftdruck beibehalten, wodurch die Gesamtmenge von Frischluft + AGR sinkt?


    Aber ich kann mir nach wie vor schwer vorstellen, was nun genau passiert. Heißere AGR haben beim gleichen Druck eine geringere Dichte. Ohne zu wissen, was genau geregelt wird, kann ich mir (sehr vereinfacht formuliert) unterschiedliche Szenarien vorstellen:


    1) Es wird zum X Liter Frischluft nach wie vor Y Liter AGR zugeführt. Da die Abgase nun aber eine geringere Dichte haben, ist der Massenanteil der Frischluft gestiegen, während die Gesamtmasse von AGR+Luft gesunken ist.


    2) ist wie 1), allerdings wenn der Motor merken würde, dass die Gesamtmassenmenge von AGR+Luft zu gering sei und demnach den Ladeluftdruck anheben und die Frischluftmenge erhöhen würde. In diesem Fall wäre der Massenanteil der Frischluft gestiegen, während die Gesamtmasse von AGR+Luft gleich geblieben wäre. Das ist, glaube ich, die Variante, für die die Befürworter des Bypasses plädieren


    3) Es wird die gleiche Masse von X_kg AGR entnommen, durch die geringere Dichte bleibt jedoch "weniger Platz" für die Frischluft, weshalb der Massenanteil der Frischluft gesunken ist. Gleichzeitig sind die Menge der Frischluft und die Gesamtmenge von AGR+Luft gesunken. Das ist, glaube ich, das was du meinst. Dann hätte der Motor in der Tat weniger Sauerstoff zur Verfügung.


    4) ist wie 3) allerdings müsste das STG in diesem Fall am LMM bemerken, dass weniger Frischluft reinkommt und den Ladeluftdruck anheben. Tut er dies, wird dadurch der Massenanteil von Frischluft wieder korrigiert und bleibt bezogen aufs Kennfeld unverändert. Als folge würde in diesem Fall der Ladedruck und die Einlasstemperatur, wie auch die Gesamtmenge von AGR+Luft steigen.


    Ich weiß jedoch nicht, ob es im Teillast bei einer Geringen Drehzahl (wo AGR aktiv ist) es dafür noch Reserven für eine Landeluftdruck-Anhebung gibt, die für die Varianten 2) oder 4) nötig wäre.


    Wie man sieht, ohne genau zu wissen, wie die Motorsteuerung arbeitet, kann man sich alles mögliche Vorstellen. Aber auch ohne zu wissen, könnte man all die verfügbaren Daten (Drücke, Temperaturen, LMM) im Leerlauf wie bei Teillast sammeln und versuchen, daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Sonst bleiben wir bloß bei Spekulationen.


    Dier Motor müsste all die möglichen Varianten aushalten können, das sie alle immer noch geringere Belastungen (thermisch wie mechanisch) mit sich bringen, als bei Vollast. Ob der Wirkungsgrad im Teillast dadurch steigt, könnte man spätestens an der Zapfsäule messen. Was auch eindeutig ist, dass die thermische Belastung der Bypass-Strecke und der Plastikteile im Ansaugbereich steigen würde. Ob diese Teile die Mehrbelastung auf Dauer aushalten oder schneller den Geist aufgeben, können wir leider nicht wissen, das wie nicht wissen, wie viel heißer es im der Ansaugbrücke wird (gibt es dort Sensoren, die die Temperatur messen?) oder wie viele Sicherheitsreserven die verwendeten Materialien haben.


    Deshalb kann ich mich nicht weder dafür noch dagegen positionieren. Würde aber dennoch die Mod gerne auf eigenes Risiko ausprobieren. Ist ja alles auch kein Problem, solange man selber den Wagen fährt. Problematisch wird's nur, wenn man den Wagen nach 100 tkm im Dauerbypassmodus rückbaut und verkauft. Und dann z.B. die durch die Mod schneller gealterten Drallklappen irgendwann abfallen und einen Motorschaden verursachen. Da ich den Wagen jedoch erst mit 95.000 gekauft habe, werde ich ihn vermutlich bis zum bitteren Ende behalten und die Risiken selber tragen. Aber natürlich stellt ein laufender Fluss die Grundvoraussetzung für die Mod, und zumindest soweit es geht die Änderungen der Betriebsparameter im Auge zu behalten.

    Interessant, es wird das Massenverhältnis von AGR zu Frischluft wird also konstant geregelt? Ich habe (noch) keinen Schimmer, wie die Regelung genau aussieht, da müssten erfahrene User mithelfen. Aber ich las hier die ganze Zeit die gegenteiligen Aussagen: angeblich wird die Gesamtmasse geregelt und somit erhielte der Motor mehr Frischluft, um den fehlenden Abgas zu kompensieren.


    Was stimmt nun? Kann mir irgendwie schwer vorstellen, dass das STG die Frischluftzufuhr "drosselt", weil zu wenig Abgas durch die ARG strömt...