Arthur Schopenhauer hat um 1830 ein kleines Büchlein geschrieben mit dem schwierigen griechischen Namen „Eristische Dialektik“. Darin listet er eine ganze Serie unfairer Verfahren auf, die ein Disputant anwenden kann, wenn er in einer öffentlichen Diskussion offensichtlich nicht Recht hat, aber doch Recht bekommen will.In Deiner "Argumentation" sehe ich eine regelmäßige Anwendung der von Schopenhauer empfohlenen unfairen Beweismittel.
A. Argumentum ad hominem
Wer auf der Sachebene seine Position nicht verteidigen kann, soll anstelle der Sachargumente des Gegners dessen Person angreifen. Er soll zeigen, dass der Opponent ein böser Mensch sei, mit dem schon aus moralischen Gründen keine Diskussion möglich ist.
In der Klimadebatte werden Menschen, die an der vorherrschenden HMCC-Theorie zweifeln, nicht als „Zweifler“ oder „Skeptiker“, sondern als „Klimaleugner“ bezeichnet. Dieser Begriff soll eine Assoziation mit der Holocaust-Leugnung hervorrufen, die in der breiten Öffentlichkeit Missachtung hervorruft und darüber hinaus strafbar ist. Das Wort „Klimaleugner“ legt nahe, dass die Opponenten des HMCC mit verabscheuungswürdigen Verbrechern, mit verkappten Nazis vergleichbar sind. Gegen solche Typen lohne es sich nicht, sachlich zu argumentieren.
B. Falsche Dichotomie
Dieser weit verbreitete Trick wird häufig von politischen Extremisten verwendet, die behaupten, dass die einzige Alternative beispielsweise zum Linksextremismus der Rechtsextremismus sei (oder umgekehrt). Natürlich ist es falsch: Zwischen den Extremen liegt ein ganzes Spektrum gemäßigter politischer Meinungen.
In der Klimadebatte wird ähnlich behauptet, dass jeder, der an den HMCC-Thesen zweifelt, die Klimaveränderung, also offensichtliche Fakten, leugne. Das ist genauso wenig wahr. Ich persönlich habe noch keine Menschen getroffen, die die Tatsache der Klimaveränderung in Frage stellen. Aber einige stellen die von HMCC-Modellen angenommene Geschwindigkeit des Klimawandels in Frage; andere zweifeln an der entscheidenden Rolle des menschlichen Faktors; dritte hinterfragen die Bedeutung von CO2 im Vergleich mit anderen möglichen klimawirksamen physiko-chemischen Mechanismen; vierte akzeptieren sogar vollständig das theoretische Fundament des HMCC, die Korrelation zwischen CO2-Anstieg und Erwärmung ist ja kein schwaches Argument, behaupten aber, dass alternative Handlungsstrategien entwickelt werden sollten, v.a. die Anpassung der Menschheit an das wandelnde Klima statt teure und ineffektive Versuche, den Wandel abzubremsen. Auch hier gibt es kein Entweder-Oder, sondern eine breite Palette unterschiedlicher Ansätze und Ansichten.
C. Ein drittes Verfahren ist der Appell an das unmittelbare Gefühl
An jedem heißen Tag hören wir, dass bei einer solchen Hitze wir alle ganz offensichtlich spüren, wie das Klima immer wärmer wird. Aber wir haben bereits gesehen, dass sich das Klima allein aufgrund seiner Definition (durchschnittliche Wetterwerte in dreißig Jahren) jeder Möglichkeit einer direkten Wahrnehmung entzieht.
Man kann kein Augenzeuge einer Klimaveränderung sein. Angenommen, die mittlere Jahrestemperatur steigt in 30 Jahren um 1,5°C; das wäre eine durchaus bedeutsame Erwärmung. Dabei würde die Temperatur im Durchschnitt jedes Jahr um 0,05°C steigen. Würden Sie wirklich „fühlen“, wenn gestern die Temperatur z.B. 22,5°C war, und heute 22,55°C, dass es heute also wärmer geworden ist?
Dabei geht es in meiner Frage um eine Veränderung von Tag zu Tag, und nicht von Jahr zu Jahr! Das Argument, dass wir die Klimaerwärmung spüren können, ist ganz offensichtlich falsch; sogar die Klimaveränderungen katastrophaler Ausmaße liegen weit außerhalb unseres Temperaturwahrnehmungsvermögens.
Um das Fühlbarkeitsargument zu stärken, wird auch jedes „Wetterereignis“, jede Hitzeperiode, jeder Starkregen, jeder Tornado als kleiner Teil der großen Katastrophe präsentiert, um die Kraft des Gefühls für den Glauben an die Katastrophe zu mobilisieren.
Dies ist aber völlig unlogisch, weil kein Tornado oder Orkan für den HMCC sprechen kann (es gab seit Beginn der Erde keine Zeit ohne Tornados und Orkane), sondern nur der durchschnittliche Trend zur Zunahme solcher Ereignisse über Jahre, und diesen Trend können wir wiederum nicht unmittelbar fühlen.
Mein persönliches Fazit aus der Diskussion mit Dir:
Deine "Sachargumente" beschränken sich auf "das ist Quatsch", "das ist falsch" und "alles Fehlinformationen"!
...und da Du nicht in der Lage bist auf Sachebene zu diskutieren, bleibt Dir einzig der Weg Argumentum ad hominem.
Insofern verabschiede ich mich mit einem Hinweis auf meine Signatur aus dieser grün-narzistischen Werbeveranstaltung Deinerseits und wünsche Dir ein freundliches "Heil Harbeck!" 