Ist BMW noch auf den richtigen Weg? - BMW zwischen Tradition und Zukunft

Ich habe gerade leider keine Zeit den Artikel zu lesen, nur in Kürze so viel zur Überschrift:
Ist BMW noch auf dem richtigen Weg? Bei einem Rekord Gewinn im Geschäftsjahr 2018 vor Steuern von 10,7 Milliarden Euro kann der Weg nicht so falsch sein

Ich habe mir den Bericht eben einmal durchgelesen und gebe mal mein persönliches Fazit dazu ab:

- BMW ist im Wandel, das ist richtig. Damit ist BMW auf dem Auto-Markt aber nicht alleine, nur im Vorteil, Digital und wirtschaftlich gut da zu stehen.
Klar ist, eine jede Firma die etwas mit Design zu tun hat, wird früher oder später an den Punkt kommen, an dem Dinge überdacht werden müssen und sich verändern.

Menschen nehmen Veränderungen in der Regel erstmal negativ wahr, da das gewohnte schwindet. Ich bin auch kein Fan vom neuen Z4, gerade was die Front angeht,
ich bin aber auch kein typischer Z4 Kunde / Fahrer... dennoch wird sich BMW bei dem Fahrzeug am aktuellen Wettbewerb orientiert haben.

Wenn ich an Mercedes denke, hat Mercedes in den letzten 5 Jahren einiges aufgeholt und sich meiner Meinung nach, Stückweit auch komplett neu erfunden.
Es hat ewig gedauert, bis die Flut an Knöpfen und schlechter Navi-Hardware (Seiner Zeit Falk/Becker) ein Ende gefunden hat... Mercedes verkörpert heute den Character von Sportlichkeit, Eleganz und Komfort.
Für mich baut Mercedes nach wie vor auch die schönsten Coupes, schafft es aber nicht, mich sportlich von A nach B zu bringen bzw. nicht unter dem Gedanken, den ich hinter Sportlichkeit verstehe.

Zurück zu BMW:
BMW verkörpert bis heute ein Fahrgefühl und ein Bedienungskonzept, welches seines gleichen sucht. Es gibt kein Fahrzeug oder anderen Hersteller, welcher es schafft, das Fahrzeug so einfach zu bedienen, wie es BMW tut.
Dafür wurde BMW bei Einführung des iDrive Systems fast ausgelacht. Auch schafft es kaum jemand, ein Fahrzeug so sicher und schnell durch Kurven zu jagen, am Ende einer Kruve aufs Gas zu gehen und gerade raus zu beschleunigen
dies sind alles Eigenschaften, die BMW auch heute noch pflegt und beherrscht.

Wir, oder die meisten von uns wissen, BMW Kunden / Fahrer, wissen meistens ganz genau, was sie gekauft haben und auch warum.
Sie kommen schon ins Kundengespräch mit Vorwissen und Gedanken, seltener spazieren Kunden herein und lasse sich blind auf etwas beraten, wie es oftmals bei VW abläuft.
Sie verfügen über mehr technisches Wissen über das eigene Fahrzeug, als Fahrer der meisten anderen Hersteller und dies wird auch in Zukunft so bleiben ...
trotzdem wird, und darauf arbeitet man meiner Meinung nach aktuell auch hin, BMW das Kundenfeld ausbauen, dies ist in unserer aktuellen Situation aber auch erforderlich, andernfalls verliert man am Markt.

Grundlegend bin ich persönlich mit der allgemeinen eEntwicklung bei BMW sehr zufrieden, den im großen und ganzen, sind die verbauten Optionen und Möglichkeiten technisch durchdacht und funktionell,
will sagen, weniger Spielerei... Denn was nützt mit ein digitales Kombi, wenn die gleichen Informationen des Navi Bildschirms dort gespiegelt werden und ein HUD, wenn dort nur die Geschwindigkeit eingeblendet wird?

Fragen wir uns mal etwas anderes ?

Ist die neue Modellbezeichnung bzgl. Motorisierung bei Audi der richtige Weg?
Dort nennt sich ein Sechszylinder Diesel Motor mit 286 PS: 5.0 TDI - Suggerieren tun die 5.0 natürlich etwas ganz anderes Die Stange reicht bald aber eines Wissens bis 7.0...
Greift man hier die 50d Motoren von BMW an? Oder ist die Argumentation von Audi aufgrund zukunftsweisender Technik wie Elektrofahrzeugen oder Gasbetrieb/Wasserstoff sinnvoll, oder sogar notwendig?
Meiner Meinung nach nicht Denn ein BMW Kunde weiß, das ein iX Model nicht mit einem 320i / 320d zu vergleichen ist Alles eine Sache der Vermarktung und Kundenaufklärung im Vorfeld.

Blicken wir nach Affalterbach, den Hauptsitz und Zentrale von AMG.
Dort kam man auf die Idee: Bieten wir doch 43 / AMG's an ... Bieten dem Kunden einen Sechszylinder Benziner um die 400 PS an.
Aber warum nennt man dann eine A Klasse A45 AMG mit 381 PS und eine C Klasse mit 390 PS C43 AMG ?
Macht man dies, weil man keinen passenden Benziner ala Audi / BMW im oberen Leistungsbereich anbietet, aber noch Unterhalb der Sportmodelle anbietet möchte?
Nennt man diese dann AMG, weil sich ein "AMG " besser verkauft als Benziner mit der Typen Bezeichnung 300 bzw. 400?
Ich denke wir sind uns einig, so wirklich passen tut das nicht im Vergleich auf die A & CLA Klasse zur C Klasse ?

Was möchte ich damit sagen? Das sind alles Faktoren, die sicherlich bei jedem Hersteller aktuell die Runde machen, in der entsprechenden Form zum Unternehmen.

Ob BMW jemals auf dem falschen Weg gewesen ist? Meiner Meinung nach nicht, sonst stünde man auch nicht dort, wo man gerade steht ... Aber man hat sicherlich auch bei BMW aufs falsche Konzept gegriffen...
Siehe BMW 5er GT ... ein Top Konzept, leider kein optischer Renner -> Gut dass man dies jetzt beim 6er besser macht, obwohl man dafür das Coupe sterben lässt.

Sicherlich, Optimierungspotential ist / war vorhanden... einiges aus dem F30 hätte man sich sparen können und das ganze vielleicht etwas hochwertiger gebaut... aber eine Gegenfrage:
Wer hatte 2012 bereits eine 270 Grad Kamera im Konfiguration in der Mittelklasse im Angebot ? Heute belächeln manche einen, weil man keine 360 Grad View hat, wird dann aber bekannt,
dass das Auto schon 6 Jahre auf dem Buckel hat, dann wird gestaunt.

Das Thema können wir sicherlich ewig "spinnen" und ist ein gutes, interessantes Thema für ein Stammtisch / Forum-Treff.
Aber ich für meinen Teil glaube fest daran, das auch BMW in Zukunft ein starkes Unternehmen im Bereich Automobil sein wird und die Weichen richtig stellt... Denn was da intern passiert, wissen die netten
Menschen von der Presse nicht immer. Auch wenn Sie das gerne behaupten

Edit:
Achja noch etwas: Richtig oder falsch entscheidet immer eine Gesellschaft für sich

Zitat von ConnorSky

• Derzeit steht die Aktie bei 84-85 €, das Hoch stand 2015 bei ca. 120 €...trotz oder wegen der hohen Mrd. Gewinne? Seit rund 5 Jahren bewegt sich der Wert nun um die 80 € herum, warum? Wenn es doch so gut geht?

Es ist nicht immer alles Gold was glänzt, oder etwa doch?

Keine Ahnung ob / inwiefern du dich mit Aktien auskennst, aber mittlerweile sollte sich rumgesprochen haben dass der Aktienkurs teils völlig von der Realwirtschaft entkoppelt ist.
Einige Beispiele? Gerne:
-In den letzten 3-4 Jahren kam es immer wieder zu ganz schönen Rücksetzern auf dem Aktienmarkt wenn aus den USA POSITIVE Zahlen zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung vermeldet wurden. Solche Zahlen sollten eigentlich zu Kurssteigerungen führen, haben aber die Angst vor höheren Zinsen geschürt
-Apple ist teilweise nach Rekord Quartalszahlen inkl Rekordsteigerungen von Umsatz und Gewinn 2 stellig eingebrochen. Der Grund: Man hatte noch krassere Rekorde und Steigerungen erwartet
-Tesla wird seit Jahren gehyped obwohl die bisher nur Milliarden verbrennen und weit weg davon sind jemals Profitabel zu werden. Alleine die Turbulenzen im Kursverlauf nach der Ankündigung von Musk die Aktien von der Börse zu nehmen zeigen dass da keinerlei reale Werte dahinter stehen - und haben übrigens auch die amerikanische Börsenaufsicht auf den Plan gerufen

Zur BMW Aktie:
Auch VW, Porsche und Daimler sind aktuell auch sehr günstig bewertet. Wenn morgen die Meldung kommt dass die US Autozölle vom Tisch sind gibts da einen Schnalzer von 5-10% nach oben.
Knapp 50% der BMW Aktien sind in den Händen von Quandt / Klatten. So eine Eignerstruktur ist heutzutage extrem selten bei Konzernen dieser Größenordnung. Denen dürfte der Aktienkurs ziemlich egal sein, ob das gerade 30 oder 3000€ sind so lange die am Tag nach der HV ihre 1 Milliarde € Dividende auf dem Konto haben.
Es gibt viele Firmen da sind die Investoren dran interessiert dass der Kurs schnelle Sprünge nach oben macht - dann sind die Investoren nämlich ganz schnell wieder raus und haben ihr Geld gemacht. Ob die Firma dann 3 Jahre später den Bach runter geht ist denen herzlich egal