Mietwagen? Ist es Vorsicht oder verdächtig, wenn Fachhändler bei Gebraucht-Importwagen aus Spanien mit unter 7000 km Laufleistung "Mietwagen" hineinschreibt?

  • Danke. War so in etwa meine Vermutung. Ich weiß nicht, ob man mehr Sicherheit hat, wenn man einen Mercedes beim Mercedeshändler oder einen BMW beim BMW-Händler kauft.
    Aber immerhin ist es herausgekommen.


    Bei einem Jahreswagen gibt es ja eben auch meist keine Inspektionen bzw. hilft einem ein Checkheft weiter.


    Jeder Händler zwischen Verkäufer und Käufer mehr dazwischen erhöht vermutlich das Risiko deutlich. Aber jeder Gewerbetreibende könnte vor einer Inspektion mal den Kilometerstand etwas zurückstellen lassen, ohne dass es dem Händler auch auffällt..


    Ich habe nur mal so auf Mobile geguckt, was mein 7 Jahre alter Touran so bringen könnte (110.000 km). Wir sind das Fahrzeug wirklich wenig gefahren, weil wir noch zwei andere Fahrzeuge haben, und es ist schwer bei einem Hauptfahrzeug unter 18.000 km pro Jahr zu kommen trotz kurzer Fahrstrecken, glaube ich, und da fällt EXTREM auf, dass praktisch fast alle Fahrzeuge auf mobile da für ihr Alter unglaublich geringe Kilometerstände haben, völlig egal, ob vom Händler oder nicht.


    Vor allem dass gefühlt > 80% aller Dieselfahrzeuge angeblich pro Jahr weniger als 15T oder gar 10T km bewegt werden... wer da nicht misstrauisch wird...


    Auf der anderen Seite ist das eben vielleicht nur fürs Ego so wichtig, denn ich gehe davon aus, dass die meisten guten Fahrzeuge heutzutage problemlos die 200.000 km oder mehr schaffen. Und wann genau der Kulminationspunkt der Reparaturkostenspitze ist, sprich vor oder nach welcher Reparatur es am besten ist, das Fahrzeug doch wieder zu verkaufen oder eben fast Tod zu fahren, ist eben immer ein Glücksspiel, glaube ich und eher emotional als faktisch geprägt bei den Meisten.


    Vielleicht muss man auch einfach pragmatisch sein. Ich hab jetzt ein Auto mit nominal knapp 7.000 km gekauft, also hat er vermutlich max. 14.000 km. Hätte ich jetzt ein Fahrzeug mit 25.000 km gekauft, egal wie renommiert der Händler ist, könnte das eben auch das Doppelte haben.. 8)

  • Ich hätte den Wagen NICHT gekauft. Und das weder aus "entspannten" wie auch "angespannten" Gründen, wie oben von vorhergegangenen beschrieben.


    Btw. Reinsehen kann man in keinem, keine Frage. Ich denke, irgendwo kauft man immer ein inneres Gefühl mit und wenn der Wagen zu diesem Zeitpunkt für Dich gut war, dann ist es eben so. :thumbup:
    Ich denk halt nicht, dass du Dir damit soviel erspart und vor allem gespart hast, denn wie du ja selbst siehst, sind seriöse Angebote von deutschen Händlern mit deutschen Autos und nachweisbarer Historie auch nur geringfügig teurer. Zumal du ja bedenken musst, dass auf dem Weg nach Spanien und zurück ja alle ein wenig mitverdienen wollten.


    Schau, zum einen hast du nun ein schlechtes Gewissen und musst selbst die Initiative ergreifen und dabei zusehen, wie du an die Historie kommst. Zum anderen wäre da noch der Kratzer auszubessern, oder gar ein Gutachten erstellen zu lassen, nur um wirklich ruhigen Gewissens in die Garage schauen zu können.


    Gutachten = round about 500€
    Kratzer beilackieren = 300€
    Diverse Rennereien = nicht in Zahlen auszudrücken
    und nun kommt der eigentliche Knax an der Gaudi:
    ----> der Wiederverkauf!
    Der wird zum einen nicht den Marktpreis eines rein deutschen Inlandmodells bringen und zum anderen dürfte es schwer werden, einen Privatkäufer dafür zu finden, weil du zum einen den Wagen als Import, wie auch als "mal beschädigt gewesen" angeben musst, sofern der Schaden wirklich größer war.


    Wie du siehst, kommst also auf dem bisherigen Weg fast aufs gleiche raus, wenn man bedenkt, dass bei den deutschen Angeboten vielleicht noch eine Abnahme, ein kleiner Service, oder vielleicht sogar ein Preisnachlass von 500€ drin gewesen wäre. So geht der Vergleich meiner Einschätzung nach wahrscheinlich irgendwo 0:0 aus. Inwieweit es einmal zu größeren Kulanzfällen kommen sollte bleibt abzuwarten, wie BMW reagiert und wie sehr sich der Händler engagiert. Ich hoffe nicht, dass es hierbei noch zu Nachwehen kommt.



    Ich wünsch Dir trotz der Umstände viel Freude und gute Fahrt mit dem Neuen! :)

  • @M Performance: Du hast sicher recht. Ich nehme nicht in Anspruch, dass es die allerbeste Wahl von den 3-4 zur Verfügung stehenden Fahrzeugen meiner Wahl war. Ich hatte, um ehrlich zu sein, auch erstmal keinen Bock, den halben Tag zum Händler zu fahren, und bin erstmal zum Nächsten- und hab dann spontan entschieden. :)
    Zwei Tage später war dann ein passendes Auto noch näher gelistet. Klar, sich mehr Zeit lassen, hat Vorte. Ich hatte jetzt einmal bereits das Nachsehen, und wollte nicht nochmal zu spät kommen.


    Ich hätte mit dem Cabriokauf auch noch 2 Monate warten können, sicher hätte es dann bessere Schnäppchen gegeben; aber dann wär der jetzige Sommer eben auch vorbei.


    Ich selbst glaube auch, dass sich Vor- und Nachteile in einem überschaubaren Rahmen bewegen.
    Aber ich sehe noch gute Chancen, dass es sich nicht als wirklich schlechte Wahl entpuppt, und selbst wenn noch einige Dinge ans Licht kommen, kann ich noch Spaß mit dem Auto haben.


    Mein "Kümmern" und hier überlegen ist sehe ich noch als Teil des gewissen Spiel- , bzw. Jagdtriebs, insofern sehe ich das noch nicht als Kosten.
    Z.Z. schwanke ich noch zwischen "Scheißegal, hauptsache das Auto fährt sich gut" oder "Ich will alles rausfinden" bis hin zu "Ich lasse die Anzahlung liegen und nehme doch einen anderen.."


    Klar lerne ich auch bei jedem Autokauf dazu.
    Wiederverkauf ist sicher ein Punkt.
    Aber wenn ich das Auto mal ein paar Jahre gefahren bin, wird es im Endeffekt doch auf viele andere Dinge auch ankommen. Nicht vergessen sollte man, das von Alter, Zustand und Ausstattung vergleichbare Fahrzeuge bei regulären BMW-Händlern oft bis zu 8.000 EUR darüberliegen, und oft mit einem Jahr Garantie weniger. Da ist ne Menge Luft noch. Wird man sehen, wenn es so weit ist.


    Und bei dem Kratzer überlege ich, ob ich nicht warte, bis mir der Nächste seine Autotür in das gleiche Blechteil gerammt hat, dass sich das Lackieren lohnt :)
    Einer der Gründe, warum ich Neuwagen z.Z. nicht in Betracht ziehe. Die Geschwindigkeit, in der aus Erfahrung neue teuer gekaufte Dinge sich gebraucht anfühlen, schreckt mich ab.

  • Also ich bin da bei M Performance. Ich hätte bei den offenen Fragen kein gutes Gefühl bei dem Kauf und unterm Strich dann auch keine Freude an dem Wagen so lange ich keine Klarheit hab.


    Auf jeden Fall hätte ich wissen wollen was genau hinter dem "Seitenwand instandsetzen und Stoßstange lackieren" steckt. Und wenn kein Nachweis erbracht werden kann hätte ich die Finger davon gelassen.


    Und was deine Befürchtung bezüglich des Kilometerstands betrifft ist auch die Frage, was machst du beim Wiederverkauf wenn sich herausstellt dass daran gedreht wurde? Wie erklärst du das dem potentiellen Käufer?


    Das sind Punkte die ein Schnäppchen schnell ins Gegenteil umkehren.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Für mich wäre so ein Wagen nichts. Ich hoff natürlich für dich dass alles gut ausgeht und alle deine Befürchtungen umsonst waren ;)

  • Warum stellt man eine Frage und stellt dann doch nur seitenlang Rechtfertigungen für das eigene Verhalten auf?


    Ist doch prima wenn du den Wagen ok findest, aber ehrlich: Das interessiert hier doch niemanden.

  • Amen: Die Ursprungsfrage war ja nicht: Hättet Ihr das Auto auch gekauft, sondern zum Erfahrungen zum Thema Kilometer bzw. ob es bekannte rechtliche Besonderheiten dazu gibt, wann und ob ein Händler "Mietwagen" angibt, auch wenn es nur ein Herstellerpoolwagen ist. Ich ging außerdem bis jetzt davon aus, dass immer nur die schreiben, die es interessiert.

  • Also wenns nur um das geht, wärs wohl vor dem Kauf am Besten gewesen, hierfür einen Gutachter, oder Anwalt dazu zu konsolidieren.
    Der echte Kilometerstand lässt sich bestimmt nachvollziehen, da zum einen beim Service der Kilometerstand bei BMW hinterlegt wird und der aktuelle Kilometerstand in sämtlichen Steuergeräten zu finden ist. Alle Steuergeräte mit dem neuen Kilometerstand abzugleichen ist nahezu unmöglich, da es etliche Steuergeräte gibt, die verplombt sind, oder nur schwer umgeschrieben werden können.


    Beim Thema "Vorschaden" hilft Dir der Hinweis dass ne Seitenwand bearbeitet wurde so gesehen mal überhaupt nichts. Mehr wird auch im System nicht drin stehen. Einzig ein haptischer Abgleich mit einem Lackmessgerät, oder zur Not auch mit einem Magneten (um abzugleichen, wo gespachtelt worden ist) bringt hier Klarheit in das Ganze. Das ist aber natürlich immer noch kein Indiz für den "echten" Kilometerstand.


    Mietwagen kann alles heißen. Von "Werksangehörigen" bis Hol/ und Bringauto vom Händler. Könnt auch für Leute genutzt worden sein, welche den Wagen zum Service gebracht haben und das Ding als Leihauto mitbekommen haben. Auch von Vorführfahrzeug bis hin zum Geschäftsführerwagen könnte drin sein. Auch das kann Dir aber nur der damalige Händler mitteilen. BMW selbst hat hierbei keinen Zugriff auf die Daten.

    Erst ging ihm die Straße aus, dann das Talent ;)

  • Hier mal mein vorläufiger Fazit der Einschätzungen, auch nachdem ich mit einigen BMW-Händlern gesprochen habe- weil es vielleicht auch für Andere interessant sein könnte.


    - Fälschungswahrscheinlichkeit bei BMW 4er BJ 2016:
    Wie auch der User "BMW Performance" schreibt, schätzen drei von drei Händler die Wahrscheinlichkeit, dass ein Auto, dass direkt von BMW kommt, auch über einen Zwischenhändler, einen gefakten Kilometerstand hat, als ziemlich unwahrscheinlich ein, insb. auch, da es bei den modernen Systemen sehr aufwendig sei, den zu faken, so, dass es nicht auffällt, da diese Infos in mehreren getrennten Stellen gespeichert sind.


    - Wo kommen so Flotten-Fahrzeuge her, z.B. mit ungewöhnlich niedrigen Kilometerständen?
    Wie schon vorher im Thread erwähnt: Mehrere Händler bestätigten mir, dass BMW einen großen Pool an Rückläuferfahrzeugen anlegt, und die ca. 2mal im Jahr im großen Stil an Händler zum Kauf freigegeben werden. Weiterhin sind da durchaus Rückimporte aus europ. Ländern wie Spanien dabei, und dass die für den Verkauf günstiger sein müssen, ist klar. Viele sind auch nur ein halbes Jahr angemeldet, und stehen dann noch monatlang auf riesigen Parkplätzen rum. Drittens sind auch gerade jetzt durchaus einige Jahreswagen aus solchen Pools mit fast 0 km bei den Händler, ist also insgesamt keine ungewöhnliche Situation. Das Angebot meines Fahrzeuges mit 7T km ist also allein deswegen nicht verdächtig.
    Die Fahrzeuge in den Pools stammen teilweise von den Eigenzulassungen von BMW, aus Mietwagenflotten (die meist dann max. 6 Mon. und max. 20-25T km gefahren werden) und auch viele von Großkundenflotten mit denen BMW Rahmenverträge hat.
    Das Überangebot senkt natürlich teilweise die Restwerte der schönen Neufahrzeuge, aber nach meiner Beobachtung als Laie sind ja gefühlte 80% hauptsächlich schwarz, und bestimmte Farben und auch Sportausstattungen (M-Teile oder gar Modelle) sehr selten bei diesen Flottenbeständen. Ansonsten gibt es viel Sonderausstattung, aber genau das zu kriegen, was man will, ist eben nicht einfach, insofern bleiben noch genug Kandidaten, die dann doch Neuwagen kaufen und über Rabatte auf ihren Schnitt kommen.
    Für Jahreswagen-Käufer wie mich keine unangenehme Situation das Angebot jedenfalls.


    - Rechtssituation bei ggf. nach Kauf als gefälscht festgestelltem Kilometerstand bei Gebrauchtwagen:
    Mein Glaube, dass man ein Auto mit einem gefälschten Kilometerstand aber einfach wieder zurückgeben kann, was auch manche Händler suggerieren, ist etwas eingebrochen: Wenn der Kilometerstand im Kaufvertrag unkommentiert drinsteht, dann ja. Händler haben aber natürlich von Anwälten optimierte Verträge und bei Gebrauchtwagen steht vermutlich überall eine einschränkende Formulierung wie "Gesamtfahrleistung laut Vorbesitzer" oder eine ähnliche Einschränkung. Die krasse Rechtsfolge: Der Kilometerstand ist keine zugesagte Eigenschaft mehr, und man bräuchte schon einen sehr wohlwollenden Richter, oder einen sehr krassen Fall- aber von Rechtsanspruch auf Wandlung kann keine Rede mehr sein. Nur wenn nachgewiesen wird, dass der Händler davon wusste oder den Stand selbst gefälscht hat..
    - Wusste der Chef eines großen Autohauses selbst nicht, was er da drinstehen hat im Vertrag für seine Kunden, und was das damit bedeutet- er dachte, er garantiert die Kilometer... (Und der war wirklich nicht dumm. Ein Irrglaube, dass jeder alles weiß.)
    Soviel dazu, dass ein Kauf von einem Händler seriöser ist..
    Im Zweifel kann man ja versuchen, ob der Händler, die Einschränkung streicht, aber sein Anwalt würde ihm vermutlich abraten, also.... sind die Käufer theoretisch die Dummen bzw. man wäre auf Kulanz des dann ja meist auch getäuschten Händlers angewiesen.


    - Hinweisgeber Reifenprofiltiefe:
    Meine Überschlagsrechnung: Für mich war wichtig, ob ein Reifenprofil von 6mm bei 7.000 gefahrenen Kilometern plausibel ist, und auch wenn das natürlich komplett vom Fahrstil abhängt, ist nach meinen Anfängerrecherchen 1mm Reifenprofil pro 6.000 km (also ca. 30.000 km Reifenhaltbarkeit für 5 "Nutz-Millimeter") ein grober Richtwert, das Profil meines Fahrzeugs wäre danach zumindest noch im erweitert plausiblen Bereich bzw. "max." 14.000 km wären anzunehmen (was das Fahrzeug im Wert kaum gesenkt hätte, also eine Manipulation eher noch unwahrscheinlicher macht.


    - Zum Punkt Mietwagen:
    Flottenfahrzeuge und sog. "Buy-back" Fahrzeuge, die von BMW München zurückgekauft wurden, sind von Mietfahrzeugen jedenfalls zu trennen. Dennoch selbst bei Flottenfahrzeugen von Sixt oder Avis besteht die Möglichkeit, dass es nur einen Fahrer hatte, aber offensichtlich kauft man diese Autos im Bewusstsein, dass viele gefahren sein können. Muss jeder selbst wissen, wie er dazu steht, für mich müssen Preis und Angebot einfach im Verhältnis stehen, dann warum nicht. Mein Fahrzeug war nur auf BMW eingetragen und hatte 3 Jahre TÜV statt nur 1 Jahr wie ein richtiger Mietwagen zwangsläufig, deswegen: Mir reicht das als Info, und werde zwar nochmal mit meinem Händler reden, dass er seine Eintragung präzisiert, und klar mal checken lassen aber ich komm klar damit wie es ist.


    So, ich hoffe, ich konnte damit Einigen für den nächsten Autokauf doch ein paar interessante Randinfos geben.

  • Nur mal ein möglicher Hinweis, bei dir nicht zutreffend weil BMW Auto - aber Hypochonder bist du ja eh selbst :D


    Vorgeschichte:
    Ein Kollege hier in AT kaufte einen Renault SUV, 1 Jahr alt vom freien Händler A mit Gewähr und sauber, 10tkm oder so. Zugesagte Eigenschaft: 1 Halter.
    Daheim nach Kauf und genauer Studie der Papiere ist ihm aufgefallen, dass es eigentlich 2 sind und er wollte daraufhin zumindest sichergehen, dass es kein getretener Vorführer war und hat daraufhin den erstausliefernden Händler kontaktiert und zu dem Auto befragt. Der konnte sich wohl sehr gut dran erinnern, war der Kübel doch vor einigen Monaten mit ziemlich genau dem Kilometerstand mal über ein Auto voraus "drübergeflogen" und als Totalschaden abgerechnet worden.
    Ein Händler B hat das Wrack gekauft, wohl in Polen wieder unsichtbar "zusammenbasteln" lassen - da war nix ersichtlich - und es danach dem Händler A von oben zu verkauft.


    :D :D :D

  • hat was von einem Besuch im thailändischen Laufhaus und dann hinterher fragen ob es eigentlich gut ist ohne Lümmeltüte Spaß zu haben

    Also mit meinen Nick geht ja sowas nun überhaupt nicht ;) ;) ;)


    Immer diese Vorurteile .... tzzz ;)


    mfg
    thaihai