Warmfahren und Untertourig

  • Hallo zusammen


    Ich fahre einen BMW 320d xDrive F30


    Ich habe einen Arbeitsweg von jeweils 13km. Auf diesem Weg fahre ich immer Untertourig und der Motor wird nie Heiss (auf diese Strecke ist die Nadel bei ca 60/70). Habe nun gehört das ich etwas hochtouriger Fahren soll (die 2500 Umdrehungen aber nicht überschreiten, damit das Öl warm wird. Sollte man das wirklich so machen? ?(


    Und noch zum Partikelfilter. Da ich ihn selten durchdrücke und ich hauptsächlich in der Stadt fahre, könnten da Probleme auftreten? :huh:


    LG dani

  • Ich persönlich überschreite die 2000 U/min. erst dann, wenn der Zeiger einige Minuten bei 100 steht. Allerdings habe ich auch die Zeit. Ich hab's über 50 Km einfach auf Arbeit. Der Motor wird dadurch auch bei -20 Grad warm.


    DPF wird dir wahrscheinlich bei deinem Fahrprofil früher oder später Probleme machen, da er nie auf seine 'Verbrennungstemperatur' kommt, ab welcher er sich selbstständig freibrennt. Eine etwas längere Ausfahrt mit entspannten Warmfahren und anschließend auf die Autobahn und mal 'drücken' sollte da aber helfen.


    Mein 320d mit M-Paket und ///M-Performance Teilen
    ..und seit 09/2018 auch auf dem Zweirad unterwegs 8)

  • Ich persönlich überschreite die 2000 U/min. erst dann, wenn der Zeiger einige Minuten bei 100 steht. Allerdings habe ich auch die Zeit. Ich hab's über 50 Km einfach auf Arbeit. Der Motor wird dadurch auch bei -20 Grad warm.


    DPF wird dir wahrscheinlich bei deinem Fahrprofil früher oder später Probleme machen, da er nie auf seine 'Verbrennungstemperatur' kommt, ab welcher er sich selbstständig freibrennt. Eine etwas längere Ausfahrt mit entspannten Warmfahren und anschließend auf die Autobahn und mal 'drücken' sollte da aber helfen.

    Es geht am Wochenende schon mal auf die Autobahn und da wird auch mal gedrückt, aber eigentlich nur so 1-3x pro Monat (nur bis 120km/h #Schweiz :thumbup:)

  • Bei 120 Km/h kann nicht von 'drücken' die Rede sein. Ich meine 220 Km/h und mehr als 3x im Monat.


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  • Und noch zum Partikelfilter. Da ich ihn selten durchdrücke und ich hauptsächlich in der Stadt fahre, könnten da Probleme auftreten? :huh:

    Zu erwarten ist eine deutlich schnellere Alterung und kürzere Regeneationsintervalle des DPF durch den Kurzstreckenbetrieb. Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:


    • Aktive Regeneration durch Nacheinspritzung: Die aktive Regeneration durch Nacheinspritzung (aktive Steuerung durch Motorsteuergerät) beginnt bei ca. 45 Grad Öltemperatur und läuft etwa 10-15 min. Dabei wird eine hohe Abgastemperatur (>500°C) erzeugt, sodass die die Partikelfilter im Monolithen oxidieren. Wenn Deine Fahrt vor dem Ende der Regeneration endet, sind logischerweise nicht alle Partikel verbrannt. Damit steigt die Rußbeladung von mal zu mal und langfristig kann dies zu einer Überladung des Filters führen. Als Referenzwert: Bei viel Stadtverkehr und Kurzstrecke liegt die Strecke zwischen den Regenationsintervallen bei etwa 300-450 km.


    • Passive Regeneration: Wenn die Abgastemperatur ohnehin hoch ist (bspw. auf BAB-Fahrten mit >200 km/h), oxidieren die Rußpartikel ohne weiteres Zutun. D.h. das Motorsteuergerät muss nicht aktiv eingreifen. Dies führt zu teils sehr langen Distanzen zwischen den Regenationsintervallen. Bei meinem 330d waren dies 1.200-1.400 km.

    Der DPF ist für eine bestimmte Anzahl an Regenationsvorgängen ausgelegt. Grob gesagt sind das etwa 250 Mal. Danach ist der Aschegehalt der nicht verbrennbaren Rückstände im Filter so groß, dass der Gegendruck zu hoch ist und der Filter getauscht werden muss. D.h. wir haben eine hypothetische Lebensdauer bei den zwei Szenarien:


    • Kurzstreckenbetrieb: 250 Regenationsvorgänge * 400 km = 100.000 km
    • Langstreckenbetrieb: 250 Regenationsvorgänge * 1.300 km = 325.000 km

    Das ist auch der Grund, weshalb ich jedem, der nicht regelmäßig mindestens 25 km am Stück mit dem Diesel fährt, von diesem abrate.

  • Untertourig ist auch relativ, ich mach es wie MaxxaMTrasher, ich fahr bis 100°C beim Öl auch nicht über 2000 rpm, meist fahr ich dann aber so, dass ich so bei 1800 Umdrehungen fahre, was auch nicht wirklich Untertourig ist.
    Ich selbst hab jetzt in der kalten Jahreszeit und seit dem Wechsel auf 0W40 eher das "Problem", dass von meinen 600 km von südlich München bis Berlin, ich min. schon wirklich die ersten 40 km brauche, bis die Öltemperatur bei 100°C steht.
    Daher weiß ich auch, dass die Schalter-Diesel, im 6 Gang bei 118km/h genau 2000 Umdrehungen machen :D , weil schneller fahr ich in diesen ersten 40 km dann auch nicht :rolleyes: .

    MfG
    Max


    „Mein Motor macht immer noch große Fortschritte."
    Rudolf Diesel

  • Daher weiß ich auch, dass die Schalter-Diesel, im 6 Gang bei 118km/h genau 2000 Umdrehungen machen :D , weil schneller fahr ich in diesen ersten 40 km dann auch nicht :rolleyes: .

    Bei der ZF-Automatik mit dem 4-Zylinder stelle ich den Tempomat auf der Autobahn die ersten 20 Kilometer auf 105 Km/h, entspricht dann 1600 U/min. Bis jetzt keine Probleme.


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  • Gestern fragte ich bei meinem Serviceberater aber wann man denn eigentlich gas geben kann ohne dass es bedenklich für den Motor ist (wenn ich mit meinem 330d um die 2000 U/min fahre braucht er bei jetzigen Temperaturen rund 20 km bis er bei 95~100°C ist).


    Ich bekam die Antwort, dass man bereits bei 75 - 80°C den Motor belasten kann hier soll er wohl schon warm genug sein.


    Die 75-80°C erreicht mein Auto bereits nach 10-14km danach wird's zäh...

  • Man sollte das Thema "Warmfahren" jetzt aber auch nicht zur Wissenschaft machen.
    Klar ist: man sollte nicht gleich mit Vollgas und Volllast losfahren. Das Motoröl ist schon ab 50 Grad belastbar, spätestens ab 70 Grad schon im Arbeitsbereich. Ab da kann man dem Motor definitiv was abverlangen. Was hätten wir für Autos, wenn wir die Kaltstart-Warmlaufphase unnötig verlängern, indem wir den Motor untertourig mit relativ viel Last ( ebenso ungesund ) quälen. Ich denke, dass man nach ein paar hundert Metern, wenn das Öl alle Schmierstellen erreicht hat, auch mal mit Halbgas und durchaus bis 2500-2700 U/min beschleunigen kann. Das ist doch doch ehrlich gesagt gar nix.
    Also ist ein gesundes Mittel angesagt: natürlich kein Vollgas, keine allzu hohen Drehzahlen, keine Volllast. Zusehen, dass das Öl, und damit der Motor aber trotzdem relativ zeitig in einen guten, gesunden Arbeitsbereich kommt.

  • Abschließender Hinweis: "drücken" ist für die DPF Regeneration nicht wirklich dienlich (Restsauerstoff fehlt bei Vollgas, DDE bricht ab) und auch nicht notwendig. Einfach warm und normal fahren, nicht in der Stadt und mal länger als nur 15min am Stück.


    Im E91 N57 hat mein DPF am Ende noch 250tkm Rest-Reichweite DPF bei 900km Intervall (ganz ohne irgendwelche Mods) angezeigt, da waren schon 170tkm drauf bei täglich 2x 35tkm.