Der Diesel vor dem Aus?

  • eine aktuelle Presse zum Thema:


    erschienen heute in "Die Welt"


    Überschrift: "Warum Diesel noch lange die überlegene Technik sein wird"


    Zitat:



    "... moderne Benzinmotoren auch immer mehr Feinstaubpartikel ausstoßen. Durch den bei modernen Motoren gestiegenen Einspritzdruck, eine Maßnahme zur Verbrauchssenkung, entstehen immer feinere Kraftstofftröpfchen.


    Einige wenige davon verbrennen nicht richtig und dringen als winzige Rußpartikel mit dem Abgas in die Luft. Dort können sie die Atemwege des Menschen ebenso schädigen wie Dieselruß. Darum werden Benzinmodelle, die von September 2017 an neu auf den Markt kommen, ebenfalls einen Partikelfilter erhalten, weil nämlich der Grenzwert für die Anzahl der Partikel pro Kilometer um den Faktor zehn verringert wird."



    weiter heisst es:


    "Hier bin ich für die Verbesserung des Grenzwert- und Kontrollsystems, aber deswegen den Dieselmotor ganz verbannen? Meine Güte, er ist die beste Antriebsquelle für mittlere und große Pkw, da muss man die Probleme in den Griff bekommen und nicht die Technik auf den Schrottplatz schieben."



    https://www.welt.de/motor/arti…ne-Technik-sein-wird.html

  • moderne Benzinmotoren auch immer mehr Feinstaubpartikel ausstoßen. Durch den bei modernen Motoren gestiegenen Einspritzdruck, eine Maßnahme zur Verbrauchssenkung, entstehen immer feinere Kraftstofftröpfchen


    Meine Rede J Interessant, dass ich nach dem 1 Satz auf die Idee kam, warum im Benziner keinen PF ;) Aber das man den Benziner auch im Auge hat, habe ich von meinem Verwandten ebenfalls gehört.


    Am Ende haben wir Diesel-Fahrer allerdings alle Pech bei der Sache... unsere Regierung hat bei dem Thema einfach zu lange "geschlafen" und die Kommunen die nun diese Strafzahlungen erhalten, weil eben die Luft so "schlecht" ist,
    berufen sich für die Einführung dieser Verbote eben auf europäisches Recht und damit sind sie auf der Gewinner Seite...


    Was man bei dem Thema allerdings überhaupt nicht beachtet hat, mit der Einführung der Diesel Verbote / Euro 5 Diesel Verbote auf bestimmen Straßen, wird das eigentliche Probleme nur verschleppt...
    Denn heute fahren sie dann nicht mehr auf den Hauptstraßen, morgen nicht mehr auf den Nebenstraßen usw... die Zonen werden also immer Größer und da wo sonst auch viele Diesel fahren,
    eben in kleineren Orten, gibt es keine Messstationen, weshalb man dort weiterhin fahren darf, die Luft dort ist aber sicherlich nicht besser ;)


    Ganz Lustig sind wir mit dem Thema in Frankfurt, denn hier verläuft ein Industriegebiet auf einer Hauptstraße... diese wird aktuell untertunnelt, das dauert aber noch ca. 5 Jahre bis der Tunnel fertig ist.
    Nach der Messtation würde hier eine Verbotszone eingeführt werden... wenn der Tunnel dann fertig gestellt wäre, würde die Zone allerdings weiterhin bestehen bleiben obwohl der Verkehr an sich an der Stelle dann um sicherlich
    60% sinken würde. Das liegt darin, da dies die einzige Verbindung für Pendler zwischen zwei Autobahnen / Arbeiten in Frankfurt ist... später würden hier deutlich weniger Fahrzeuge fahren ... dieser Straße verursacht auch einen massiven Stau inner Ort über
    eine Kreuzung usw. Jetzt kommt der Oberhammer:


    Man argumentiert, man könne ja auf P&R Parklätze ausweichen, für alle Personen die zum Arbeiten nach Frankfurt kommen. Diese müssten dann nicht mehr in die Innenstädte und die Bahnverbindung an der Stelle, ist offen gesagt
    auch sehr gut ! ... Soweit so gut, nun zum Oberhammer. Der P&R Parkplatz (In dem Fall ein Parkhaus) liegt allerdings mitten in der dann vorhanden Diesel Verbotszone.. :thumbup:


    Gleiches gilt übrigens für einen alternativen P&R Parkplatz in der Innenstadt ... auch der würde dann mitten in der Verbotszone liegen -> Frage, wo soll der Dieselfahrer denn hin ?
    Abgesehen davon, das ich auch mitten in der Verbotszone wohne -> Dafür soll es aber anscheinend Ausnahme Regelungen geben -> Ich bin gespannt :D
    Die Ausnahmeregelung wird dann sicherlich teuer ;)

    3 Buchstaben für mehr Emotionen beim fahren - BMW


    Hat Kontakte zu Aufbereiter, Lackierer & Autoglaser und Folierer - in Frankfurt / Main (Glaser bietet auch andere Leistungen an)

  • Eine grundlegende Frage lasst ihr in der gesamten Diskussion aussen vor ;)
    Wie hoch sind die Kosten für de Autoindustrie?


    Grundlegend ist es ja so- sobald eine "neue Technik" Einzug erhält, geht die Lern- und Entwicklungskurve erstmal steil bergan...und flacht im Laufe der Zeit immer weiter ab!
    Der Diesel erlebte Ende der 80/Anfang der 90er einen Boom, als Audi den TDI brachte...
    Von da an war der Diesel nicht mehr nur lahmer rußender Taxi-Motor und für Handwerker-Busse...plötzlich war er spirtzig, sparsam und schnell zugleich!


    In den letzten 25 Jahren wurde immer mehr Leistung aus immer kleineren Motoren gequetscht und dazu sank der Verbrauch noch weiter.
    Man muss aber auch bedenken, dass ein Motor- ebenso wie ein Auto- für eine bestimmte Laufzeit konzipiert wird. Das größte Problem beim Diesel ist jedoch, dass die Entwicklungskurve inzwischen extrem abgelfacht ist.
    Es wird also immer teurer, winzige Schritte vorwärts zu machen!


    Irgendwann kommt man an den break-even-point, an dem die Entwicklungskosten explodieren- aber am Ende unterm Strich keine markanten Verbesserungen mehr erziehlt werden können!
    Zu dieser Problematik gesellen sich dann auch noch die Gesetzgeber weltweit, die immer strengere Abganormen fordern...was die Entwicklungskosten weiter in die Höhe treibt.
    Das Ende vom Lied ist, dass der "Diesel-Aufschlag" in der Preisliste so groß ausfällt, dass das monetäre Einsparpotenzial beim Endverbraucher einen Diesel nicht mehr rechtfertigt ;)


    Und genau an dem Punkt sind wir angelangt...
    Es ist für die Autoindustrie einfacher, günstiger und wirkungsvoller einen Benzin-Hybrid zu entwickeln, als einen Diesel.
    Dazu bietet der Hybrid wesentlich mehr Entwicklungspotenzial zu erheblich günstigeren Kosten!
    Insofern ist es doch klar, wo die Reise hingeht...insbesondere, wenn schon die Politik über Dieselverbote diskutiert ;)

  • Ich bin da voll und ganz bei dir Micha, aber im Sektor Nitzfahrzeuge wird der Diesel noch Jahrzehnte Alternativlos bleiben. Sowohl Mercedes mit MB-Nutzfahrzeuge / Evobus / Setra als auch VW mit MAN / Scania haben also weiterhin eine Entwicklungsabteilung im Haus die den Diesel stetig verbessern muss.
    Warum hier nicht einfach Synergien nutzen und die Entwicklungen (zum Teil, da wo eben anwendbar) in den PKW Bereich übertragen?

  • @M-Power,


    danke für deinen Post ... wir hatten schon mal darüber gesprochen, ich meine aber im Euro 6 Thread.


    Das was du sagst ist vollkommen richtig ... auf der anderen Seite geht damit ein ganzer Wirtschaftsbereich deutlich in die Knie ... denn sämtliche Zulieferer für Bauteile eines Vebrauchsmotors werden ja gebaut und gebraucht.
    Bei E-Fahrzeugen fällt das zum Großteil alles weg ... auch die Personen Anzahl für den Zusammenbau usw... aber gut wie das so ist werden dann umgekehrt i-wo wieder andere Jobs geschaffen ...
    Das muss aus meiner Sicht jetzt auch nicht hier rein.


    An einen Plug-In Hybrid hatte ich persönlich offen gesagt auch schon gedacht ... Aber mich persönlich stört der 4 Zyl darin ... ich möchte da persönlich beim Benziner (Als auch beim Diesel) in Zukunft min auf 6 Zyl...
    Da ich aktuell an einen X15 denke, gefällt mir der Gedanke an einen Hybrid zwar, wobei die E-Reichweite bei dem Kollegen kein wirkliches + ist... zumal dieser ja nochmal knapp 7k mehr in der Basis kostet als ein 35i.
    Ich kann mir beim besten willen keinen 4Zyl in dem "Panzer" vorstellen bzw. sobald da mal wirklich was drinnen ist und Strecke fährt, ist dieser sicherlich sehr durstig ;)
    Ein neuer kommt zwar nicht in Frage aber auch gebrauchte (aktuell natürlich noch wenig) sind teuer ... Beim Benziner denke ich ja sogar an den 50i mit V8 ... da müssen wir nicht über den Vebrauch sprechen,
    wobei dieser bei etwas Gepäck sicherlich nicht so stark ausschlagen wird, wie in einem 4 Zyl.


    Was will ich damit sagen ? Ja es wird in Zukunft sicherlich in die Richtung Hybrid gehen ... ich glaube nicht, dass der Diesel komplett verschwindet...
    Ich denke dafür ist z.B. der Lieferverkehr (denken wir an LKW) einfach noch nicht bereit ... oder eben es wird teurer werden...

    3 Buchstaben für mehr Emotionen beim fahren - BMW


    Hat Kontakte zu Aufbereiter, Lackierer & Autoglaser und Folierer - in Frankfurt / Main (Glaser bietet auch andere Leistungen an)

  • Was mich persönlich an der ganzen Diskussion (nicht die im Forum, sondern die öffentliche) stört, ist, daß es zu Lasten der Privatpersonen geht. Hier sollten Kommunen, Gemeinden, Stadt und Staat mit großem Beispiel voran gehen und ihre Fahrzeugflotte auf Elektroantrieb umstellen. Denn die Kommunalfahrzeuge sind idR nur im Kurzstreckenbetrieb eingesetzt. Dies würde auch dazu führen, daß in ein paar Jahren eine Menge Gebraucht-Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen, die erschwinglich wären.


    Aber so ist es, daß es für alles und Jeden eine Sonergenehmigung geben wird, nur nicht für den "kleinen" Mann, der pendeln muss und sich evtl 2015 einen nagelneuen Diesel für 50k angeschafft hat, aber 2018 nicht mehr in Stuttgart rumfahren darf....

  • Aber so ist es, daß es für alles und Jeden eine Sonergenehmigung geben wird, nur nicht für den "kleinen" Mann...

    Aber so ist es doch immer ;)


    Aktuelles Beispiel:
    Ich habe seit Jahren Kaffebecher mit meiner Werbung drauf! Die sind immer gern gesehen und die Kunden finden die prima!
    Jetzt waren mal wieder alle Becher verteilt und ich habe neue bestellt...
    Da ruft mich mein Steuerberater an und erzählt mir, dass ich die nicht mehr ohne weiteres verteilen darf ;)


    Nun nagelt mich nicht ganz genau auf den Wortlaut fest- andere hier werden es besser wissen...
    ...aber vom Prinzip her ist es so, dass seit 01.01.2017 durch das Finanzamt festgelegt wird, ob nun der Werbewert oder der Nutzwert im Vordergrund steht!
    Für Kaffeebecher sieht das Finanzamt den Nutzwert- also das man ein Getränk zu sich nehmen kann- höher an, als den Werbewert (Werbeschriftzug auf dem Becher). Damit ist es kein Werbemittel mehr- sondern ist als Geschenk zu werten...
    Da man aber nur "Geschenke" bis zu 10 € im Jahr den Kunden zukommen lassen darf- und diese belegen muss- dürfte ich bei jedem Kunden nur einen Becher hinstellen, muss ihn über den Preis informieren und ihn darauf hinweisen, dass er dieses Geschenk in seiner Steuererklärung angibt...


    Im Gegnzug stellen sich die Vorstände von Mercedes, Volkswagen, MAN, Siemens, etc... großspurig bei der Aktionärsversammlung hin und verkünden voller Stolz:
    "Wir haben 2016 in Deutschland keinen Cent Steuern gezahlt!" und werden mit Beifall überhäuft!
    Ich als kleiner Handwerksmeister muss einen Kaffeebecher versteuern und die Konzerne zahlen keinen Cent Steuern und werden noch mit Beifall hofiert?!?!?!
    Wo ist da die Gerechtigkeit ;)



    ...oder anderes Beispiel:
    Samstag hatte ich einen Brief von der Stadt im Briefkasten.
    "...aufgrund unkalkulierbarer Ausgaben der Stadt war der Etat der Stadt überlastet. Daher haben wir den Gewerbesteuerhebesatz für 2013 angepasst....zahlen Sie bis zum 01.04.2017 die Summe xxxx,xx an Gewerbesteuer nach....!"
    Hallo?!?!?! So möchte ich es auch mal machen und meinen Kunden nachträglich für 2013 Rechnungen schreiben, weil ich mehr ausgegeben habe, als eingenommen...

    Einmal editiert, zuletzt von M-Power ()

  • Ich stimme dir zu und weiß ja, dass es (leider) so läuft. Gut finde ich das aber dennoch nicht und rege mich (ein klein wenig) trotzdem auf :whistling: