Der Diesel vor dem Aus?

  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier mal ein Thema einwerfen, was sicherlich zu kontorversen Diskussionen führen wird- was auch sicherlich nicht schlecht ist ;)
    Hintergrund ist folgender:
    Vor einigen Wochen war über den Flurfunk im FIZ zu hören, dass BMW ernsthaft darüber nachdenkt, Dieselmotoren aus dem Programm zu streichen.
    Die läge vor allem daran, dass die Diesel immer aufwendiger und teurer werden...aber außer in Europa, kaum Beachtung fänden- und seit dem VW-Diesel-Skandal die Akzeptanz global weiter sinkt.
    Zudem werden in den nächsten Jahren auch die Abgasbestimmungen für Dieselfahrzeuge in Europa weiter massiv verschärft, so dass weitreichende Investitionen getätigt werden müssten...die aber Dieselmotoren derart teuer werden lassen würde, dass sie für die Kunden uninteressant werden würden.
    Desweiteren sieht man wesentlich mehr Potenzial in der Hybrid- und/oder Elektrotechnik bei Antrieben- die als günstiger in der Entwicklung und Herstellung sind, aber mehr Potenzial beim Spritsparen bieten würden.


    Die ganze These wird jetzt dahingehend weiter gestützt, dass Audi nach 2017 aus dem LMP-Projekt aussteigt.
    Die Gründe dafür sind vielfältig- aber einer dieser Gründe ist laut einem Audi-Insider:
    "In fünf bis sieben Jahren wird die Dieseltechnik bei uns ausgemustert. Das Dieselkonzept ist ausgereizt und die auf uns zukommenden Emissionsgrenzen sind mit einem Diesel kaum zu realisieren- und wenn, dann nur mit einem finanziellem Aufwand, der unmöglich an den Kunden weitergegeben werden kann- oder den Diesel unwirtschaftlich macht!"


    Was denkt Ihr?
    Hat der Diesel noch eine Zukunft oder ist die Entscheidung (aktuell noch ein Gerücht!!!) richtig, den Diesel aufzugeben und sich alternativen Antriebsquellen zu widmen?

  • Als Grund sehe ich lediglich die steigenden Entwicklungskosten, die den Hersteller sicher abschrecken und letztendlich nicht wirtschaftlich sind.
    Als Endverbraucher wird man aber wohl nicht von der Streichung der Dieselmotoren profitieren. Die Ersparnis steckt sich der Automobilkonzern ein und die Spritersparnis (Benzin/Strom) wird 100%ig durch steigende Benzinpreise/Strompreise und/oder Steuererhöhungen wieder aufgefressen.
    Zur Zeit ist der Diesel die wirtschaftlichste Variante der Mobilität für mich bei meinem Fahrprofil! Alles, was zur Zeit auf dem Markt zu haben ist in der entsprechenden Leistungsklasse verursacht höhere Kosten oder weniger Spaß ;)


    Wenn sich die Bedingungen ändern - muß man sich halt neu orientieren! Die Pläne betreffen sicherlich erst die übernächste Generation von Fahrzeugen! Solange fahre ich weiter Diesel und ab 2017/18 noch einen Benziner über den Sommer :D

  • Momentan steht doch im Bundesrat (war doch Bundesrat?!) sogar zur Debatte, dass ab 2030 überhaupt keine Diesel- und Bezinfahrzeuge mehr neu zugelassen werden dürfen. Damit soll angeblich ein großer Teil des Klimaabkommens eingehalten werden. Vergessen wir das Thema, dass Elektrofahrzeuge momentan noch unwirtschaftlicher sind und somit nur den Elektrokonzernen in die Hand gespielt würde und, dass Flugzeuge, Industrie, Schiffe ... einen erheblich größeren Teil des Abgasausstosses ausmachen...


    Ich wäre bereit, auf den Diesel zu verzichten, wenn es Alternativen geben würde. Aber das sind die überteuerten Elektroautos für mich noch nicht.

  • Vor allem stellt sich für mich schon die Frage wo kommt der Strom her? Solange hier keine alternativen Lösungen in Sicht sind wird es mit der e-mobility auch nicht wirklich was werden.

  • Vor allem stellt sich für mich schon die Frage wo kommt der Strom her?


    Aus der Steckdose :totlachen:


    Ich bin auch gegen Dieselfahrzeuge. Die stinken mehr als Benziner und sind mir persönlich zu laufunruhig. Ich denke, dass auch der Benzinmotor auf die (Sprit-)Sparsamkeit des Diesels getrimmt werden kann.

  • Brennstoffzelle ist was Feines. Eine Woche Urlaub, man kommt heim, und der Tankinhalt hat sich verflüchtigt.
    ___


    Mein Übernächster soll auch elektrisch werden... wenn:
    - er 1000 Kilometer brutto, 600 km netto (mit Licht, Klima/Heizung, Radio, Tempo 130) mit einer Ladung schafft
    - mir jemand erklärt, wie ich ihn auf meinem angemieteten Sammelgaragenstellplatz nachts aufladen kann
    - es entlang der Fernstraßen und in größeren Städten ausreichend Ladestationen gibt und diese nicht mehr ungestraft durch Verbrenner blockiert werden dürfen.
    ___


    Diesel verkaufen sich so lange gut, solange der Spritpreis ein mitentscheidender Faktor bei der Dienstwagenauswahl ist.

  • Momentan steht doch im Bundesrat (war doch Bundesrat?!) sogar zur Debatte, dass ab 2030 überhaupt keine Diesel- und Bezinfahrzeuge mehr neu zugelassen werden dürfen.

    In Norwegen ist es schon beschlossene Sache...ab 2025 müssen neue, private Autos, Busse und leichte Nutzfahrzeuge Nullemissionsfahrzeuge sein!!!!
    Aber schon heute ist es beeindruckend, wie viele Tesla in Norwegen umherfahren...die sieht man dort wie Sand am Meer!
    Allerdings hat Norwegen auch zwei sehr gute Argumente für dieses Vorgehen:
    1. Autoindustrie
    Norwegen verfügt über keine eigene Autoindustrie...und somit auch über keine Lobby, die daran sägen könnte...
    Zudem fördert der Staat elektromobilität enorm, was Elektroautos noch interessanter macht!
    2. Straßen
    Norwegen hat keine Autobahnen (im klassischen Sinne, wie wir sie kennen), sondern höchstens Europastraßen. Dort gilt aber ein striktes Tempolimit von 80 km/h!
    Da aber immer wieder Ortschaften dazwischliegen, schaffst Du mit viel Glück ein Durchscnittstempo von 60 km/h!
    Selbst wenn man weite Strecken fahren will- mehr als 500 km schaffst Du somit an einem Tag nicht vorwärts zu kommen...und so weit kommst Du bei der Fahrweise auch mit einem Tesla...


    Grundlegend würde ich aber in Deutschland nicht die Macht der Auto-Lobbyisten unterschätzen!
    Seit den 80ern wird auch ständig das Thema "generelles Tempolimit" immer wieder zur Diskussion gestellt...bis heute sind wir glücklicherweise davon verschont geblieben!
    Da gibt es genügend Kräfte, die auch das Verbot von Benzin- oder Dieselfahrzeugen erfolgreich boykottieren werden ;)


    Vergessen wir das Thema, dass Elektrofahrzeuge momentan noch unwirtschaftlicher sind und somit nur den Elektrokonzernen in die Hand gespielt würde

    Grundlegend heißt es ja so schön: Glaube keine Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast ;)


    Real betrachtet, ist es ein Trugschluss, dass E-Fahrzeuge unwirtschaftlich sein würden...z.B. der Tesla 3!
    Der kostet 40.000 €...also genau so viel, wie ein 320d mit Automatik (39.700 €)...egalisiert sich also!
    Tesla bietet einen Serviceplan an- jährliche Inspektion oder 20.000 km für 525€ pauschal! Bei 20.000 km wird der Service für den 320dA auch nicht günstiger ;)
    Fährt man mit dem 320dA gesittet, dann sind sicherlich Verbräuche von 5,5 Litern möglich...bei uns kostet Diesel aktuell 1,179...also bummelige 6,50 € pro 100 km...
    Die kWH Strom kostet aktuell um die 28 Cent...ein Tesla 3 braucht ca. 15 kWh pro 100 km- macht also 4,20 € pro 100 km!

  • Vorerst ist das alles Käse ... mal angenommen, wir würden alle demnächst stromern, woher soll in dem relativ kurzem Zeitraum von 10 - 15 Jahren die Infrastruktur für den benötigten Strom herkommen ? Wir haben doch heute schon Probleme mit unseren Stromtrassen & teilweise mit der Bereitstellung ! Und wenn man sich dann vorstellt, das in Zukunft der Verkehr weiter zu nimmt, der Bedarf für unsere Elektromobilität ins Unermessliche wächst, das Ganze dann auch noch ökologisch wertvoll & ohne große Umweltschäden abläuft/ablaufen soll ... wer bitte schön glaubt denn an so ein Ammenmärchen in diesen kurzen Zeiträumen ! ? ! :spinn:


    Hab soeben die aktuelle Autoblöd gekauft, da wurde der kommende G20 behandelt ... von großartigem Downsizing (außer dem bisher Bekannten) oder gar dem Dieselaus war dort nichts zu vermelden, der 30d ist nach wie vor ein Sechzylinder und entspricht dem momentanen aktuellen 265er im Siebener & kommenden G3x, der 335d soll von 313 auf 320 PS erstarken ... ohne jetzt ne Diskussion über die Autoblöd zu beginnen, danke.