Alles anzeigenDer Händler hat die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Wie ich denn nur auf die Idee kommen könnte, einen BMW mit Hankook zu fahren.
Szenenwechsel. 2016. Lauft mal in das gleiche BMW-Autohaus, marschiert in die Mini-Ecke und schaut mal, was da auf den Neuwagen inzwischen für Reifen zu finden sind. Mit Stern-Markierung und in Runflat.
Ich bin mir 100% sicher: Von 1000 Autofahrern werden 999 nicht erkennen, ob auf ihrem Auto der gleiche Reifen mit oder ohne Stern montiert ist. Das würde also bedeuten, das 999 Leute zu blöd zum Autofahren sind?
Grüße
Sven
Da musst du nicht nur in die Mini-Ecke laufen, auch auf anderen BMW sind mittlerweile Hankook Reifen in der Erstausrüstung zu finden und dann natürlich mit * und auch RSC.
Mittlerweile entwickelt Hankook in Hessen, in Neu-Isenburg. Und wie es scheint nicht so schlecht wie man wohl denkt. Ich war auch überrascht.
Deine Einschätzung 999 von 1000 Autofahrern merken nicht ob sie einen BMW-spezifizierten Reifen fahren oder einen anderen Reifen der gleichen Größe.
Bei 800 von 1000 würde ich das aber nur im "Handling" auch so sehen, denn der "normale" Fahrer geht nicht in den Grenzbereich. Allerdings in den Kriterien Spurrille, Sägezahn, Vibrationen durch Höhen- und Seitenschlag, Wummern, Abrollgeräusch, da ist der "normale" Fahrer dann doch eher sensibler. Das merken dann doch deutlich mehr als die Hälfte. Und hier hat BMW ganz andere Grenzwerte als die gesetzlich vorgegebenen. Sei es beim HS und RKS (Radialkraftschwankung), SS und LKS (Lateralkraftschwankung), dynamische und statische Unwucht, usw. Spätestens wenn das Lenkrad bei 80 km/h zu Vibrieren beginnt, bei 100 km/h wieder weg ist und sich bei 120 km/h und 160 km/h aufschaukelt. Spätestens dann fragst sich auch Otto Normalo, was mit seinem Reifen los ist. Auch ob er bei Schnee vorwärts kommen oder nicht, das merkt auch Otto Normalverbraucher. Vielleicht auch beim Rollwiderstand der sich im Spritverbrauch bemerkbar macht. Ich persönlich würde trotzdem bei Auslieferung (m)eines Neufahrzeuges auf eine andere Premium-Reifenmarke bestehen. Der etwas sportlichere BMW-Fahrer, was ja hier im Forum alle zu sein scheinen, merkt es spätestens wenn er mal zu schnell in der Kurve war und mit einem Reifen bereits im Kiesbett, wenn die Mischung abgebaut hat weil sie zu heiß wurde und der nötig Grip fehlt. Aber auch ein sensibler sportlicher Fahrer merkt Reifenkriterien im Handling wie Nachdrängen, Spurwechsel, Haftung, Lenkwinkel, Lenkpräzision, Centerpoint und ganz besonders das "Steckenpferd" von BMW, das Kriterium Spurrille. All diese Eigenschaften eines Reifens werden ja durch die Reifenspezifikation beeinflusst.
Kleine Anekdote habe ich auch:
Wir waren bei Audi in Neustadt auf dem Motodrom eingeladen um unsere Reifen auf dem A8 S6 zu testen. Wir "durften" mit dem Audi-Testfahrer "mitfahren". Die 1. Runde war super. Spätestens oben in der Steilkurve, so 50 cm neben der Leitplanke, bei ca. 200 km/h als der Testfahrer die Hände vom Lenkrad nahm, anschließend in die Zielkurve einfuhr und du das Radarschild gesehen hast: "Sie fahren gerade 280 km/h" ... hoffst du einen guten Reifen entwickelt zu haben. Bei der 3. Runde kam das Heck mit den Außenrädern dann öfter mal Richtung "Grün" wobei der Fahrer meinte, "die Mischung baut langsam ab", hier willst du dann spätestens aussteigen und hoffst auf einen guten Reifen ... Ging alles gut, Reifen hatte dann ca. 90 Grad C, waren grün und blau, aber haben gehalten. Test bestanden.
Wenn wir zusammen mit Porsche auf der Nordschleife die Pirelli P-Zero auf dem 911 er getestet haben, sahen die Reifen nicht anders aus. Anschließen nach dem Wochenende muss dann beim Porsche die komplette Bremsanlage getauscht werden ...
Das nur dazu zu Testbedingungen die u. a. ein Reifen bestehen muss im Vergleich zu Otto-Normalo.
Aber BMW und Porsche sagen, wenn unser Auto das kann, dann muss auch der Reifen dies können. Du musst ja auch W oder Y Reifen fahren, weil dein Auto die 250 km/h kann, auch wenn du nur 200 fahren willst und dir eigentlich ein V-Reifen reichen würde.