Hat der Dieselmotor eine Zukunft?

  • Grund für meine Frage ist folgender Artikel - heute bei n-tv:



    http://n-tv.de/wirtschaft/Ist-…-tot-article16803671.html





    Um es gleich vorweg zu nehmen, aus meiner Sicht ganz klar: ja!!
    ! Und der Anteil wird vielleicht sogar zunehmen...so meine Prognose.


    Nach den Manipulationsvorwürfen gegen VW und anderen Herstellern, wird gern aus der "Grünen" Ecke das Verbot des Dieselmotors hochstilisiert. Verunsicherungen beim Verbraucher machen sich breit.
    Nicht nur, dass ich die CO2 Diskussion als solche für völlig verfehlt halte, denn was sollen bitte schön 0,02% CO2 Anteil in der Erdathmophäre an Klimaänderungen bewirken..aber ok, da gehen die Meinungen auseinander.


    Und bevor Automobile mit modernen Dieselmotoren und moderner Abgasbehandlung verteufelt werden, sollten erst mal die zig Mio Fahrzeuge aus Afrika und Asien, die teilweise noch aus dem "Christianskrieg" stammen oder gar heute noch als Neuwagen ohne Katalysatoren oder Partikelfilter ausgeliefert werden, vom Straßenbild verschwinden.


    Auch die echten Schwerölmonster names Seeschiffe, mit ihren einfamilienhausgroßen Dieselmotoren (meißt reine 2 Takt Dieselmotoren, welche eine Art Kraftstoff verbrennen, den wir eher als Teer auf die Straße schmieren würden) die fast 90% des Welthandels bewegen, sollten vielleicht auch mal "abgastechnisch" behandelt weden, bevor man die Autoindustrie hier in Europa vor den Kadi zerrt. Keine Frage es gibt schon Schiffsdiesel mit Abgasreinigung, aber die sind doch eher selten, weil sehr teuer..die Meißten feuern den vollen Dreck in die Umwelt. Großhäfen wie Rotterdam haben bereits Grenzwerte eingeführt, Schiffe ohne Abgasbehandlung etc. dürfen dort gar nicht mehr einlaufen - Grund massive Smog-Gefahr. Aber wollen wir nicht abschweifen...


    Das ist jedenfalls meine Meinung.




    Zitat aus dem Artikel:


    "Der Diesel ist kein Auslaufmodell, der Dieselmotor ist keineswegs tot! Die Stickoxid-Probleme des Diesels sind technisch beherrschbar, kosten aber mehr Geld."


    _______________________


    Habt Ihr auch eine Meinung dazu, oder interresiert es Euch weniger?


    VG

  • Die NOx Werte eines modernen Benzindirekteinspritzers, aufgeladen und ohne NOx-Speicherkat sind auch der Horror. Zündfähig nur um die Kerze herum, sonst massig Luftüberschuss. Wird damit großteils mit Lambda weit > 1 betrieben, ergo kann im Magerbetrieb ein normaler 3W-Kat die Stickoxide nicht mehr in Stickstoff umwandeln. Wenn effizient, ist der Benziner annähernd genauso "dreckig" ...

  • Die NOx Werte eines modernen Benzindirekteinspritzers, aufgeladen und ohne NOx-Speicherkat sind auch der Horror. Zündfähig nur um die Kerze herum, sonst massig Luftüberschuss. Wird damit großteils mit Lambda weit > 1 betrieben, ergo kann im Magerbetrieb ein normaler 3W-Kat die Stickoxide nicht mehr in Stickstoff umwandeln. Wenn effizient, ist der Benziner annähernd genauso "dreckig" ...


    Praktisch kein moderner DI-Benziner ist mehr ein Magermotor. Mercedes versucht es wohl wieder, alle anderen bauen Turbos mit Lambda = 1. Ausserdem hatten alle Mager-Motoren natürlich einen NOx-Kat.


    Das gleiche gilt für Partikelemissionen, nur die Mager-DIs hatten einen erhöhten Partikelausstoss. Die heutigen Turbobenziner liegen nicht höher als das, was auch Saugrohreinspritzer produzieren.


    Unterm Strich ist ein Benziner, weil geregelt, praktisch immer weitaus sauberer als ein Diesel. In PKW hat der Diesel nur aus steuerlichen Gründen seinen Platz. Warum wohl ist der Dieselanteil in der Schweiz so niedrig? Weil halbwegs fair besteuert wird. Und dann lohnt sich ein Diesel nicht.


    Gleiche Abgsanorm für alle Motoren (ab Euro 6 der Fall), gleiche KFZ-Steuer und dazu Besteuerung nach CO2 (an der Tankstelle - dann wäre Diesel ca. 15% teuerer als Benzin). Dann hätte sich der Diesel im PKW längst erledigt. Aber das wird nie kommen, weil die Transportbranche billigen Diesel braucht (und die Raffinerien das Zeug loswerden müssen, es gibt kaum noch Ölheizungen).


    Amen

  • Interessant...


    Aber ich finde, man sollte den Diesel nicht nur auf sein Abgasverhalten hin reduzieren, er hat auch erheblich Vorteile im Betrieb. Neben unbändiger Kraft und besserer Energieausbeute und die daraus resultierend günstigere Verbrauchswerte, ergeben eben auch im Alltag viele Vorteile.


    Nicht ohne Grund werkeln gerade im Lastkraftwagen, Bussen und vorallem in Schiffen Dieselmotoren. Diese Sparten wäre wirtschaftlich mit Benizinmotoren nicht darstellbar.


    Ich behaupte mal: rein theoretisch: verbrauchen die Dieselflotten im Pkw Bereich in der Summe weniger als die Benziner und stoßen somit in der Summe auch weniger Schadstoffe aus. Denn mehr Verbrauch, bedeutet auch ein höherer Ausstoß an Verbrennungsprodukten..oder liege ich da falsch? Sicherlich nur eine "Milchmädchen-Rechnung" aber mal so rein hypothetisch?


    Besteuerung hin oder her, der Diesel bietet für den Lastenverkehr oder den PKW Vielfahrer doch "schlagkräfte" Vorzüge gegenüber einem Benziner.


    Ich möchte den Diesel nicht missen. Der 320i mit 184 Benzin-PS im F31 fährt sich nicht schlecht. Kommt gut aus den Puschen, dreht kernig hoch, macht Spaß, im Autobahnbetrieb auf langen Strecken ist er mir aber zu durstig. Ein Kollege fährt ihn und kommt kaum unter 10 l/100 km, wenn es gilt die BAB von München nach Berlin zügig zu überbrücken. Ich fahre die selbe Strecke mit dem 320d zwischen 7,5 - 8,6 l/100 km im Durchschnitt und wir fahren beide nicht langsam...


    Auffällig zudem im direkten Vergleich: der fette Drehmoment-Überschuss des 320d zum 320i in den unteren Drehzahlen erlaubt kräftiges Zupacken und einen super Durchzug beim Überholen.


    Was sagt Ihr?

  • Mir macht es schon ein wenig Angst, dass diese Hexenjagd vielleicht zu sachlich nicht begründetem Aktionismus seitens der Politik führt und ich in x Jahren meinen Dieselchen nicht mehr loswerde. ;(

  • Mir macht es schon ein wenig Angst, dass diese Hexenjagd vielleicht zu sachlich nicht begründetem Aktionismus seitens der Politik führt und ich in x Jahren meinen Dieselchen nicht mehr loswerde. ;(



    Geht mir auch so!


    Und "Hexenjagt" trifft es ganz gut! Perfekter Begriff, für eine aus dem Ruder gelaufene Diskussion.


    Wie gesagt, das ganze Thema CO2 ist schon ein Beschiss am Kunden (0,02 % Anteil an der Erdathmosphäre) und am eigentlichen Thema "Klimaerwärmung" vorbei (Was ist mit Methan?, Wasserdampf - höchster Anteil neben Stickstoff und der Sonnenstrahlung selbst?) Auch das Thema Stickoxide wird nunmehr hochstilisiert und zum Dogma erklärt. Ich wünsche mir auch eine Versachlichung. Das was VW und möglicherweise auch andere Hersteller an Manipulationen gemacht haben, will ich nicht Schönreden und muss aufgeklärt werden. Doch bitte nicht wieder eine neue "Sau" zur Schlachtbank führen und u.a. den Diesel als alles Übel dieser mobilen Welt darstellen. Ich vermute fast, einigen ist das Dieselmotoren Know-How Dts. Hersteller ein Dorn im Auge...?

  • Du sagst, es soll sachlich bleiben, startest aber direkt eine neue Gerüchtekette durch deine Vermutung zum deutschen Diesel-Knowhow?


    Grüße
    Sven

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  • Was ist daran nicht sachlich?


    Marktbeherrschung, Marktverdrängung und Wettbewerb, sowie Industriespionage und was weiß ich, sind durchaus sachliche Themen in einer marktorientierten Welt.

  • Anbei ein schöner Artikel:



    http://www.nwzonline.de/wirtsc…rie_a_6,0,2795586037.html


    Einfach mal zwischen den Zeilen lesen:


    Zitat:


    „Trotz des Gegenwinds, den wir natürlich gerade hier in den USA erleben, wird sich die deutsche Automobilindustrie nicht von der Diesel-Strategie verabschieden.“ Der Diesel könne beim Verbrauch und damit bei den CO2-Emissionen seine Vorteile ausspielen „Und zwar legal und ohne Tricks“, sagte der VDA-Präsident."


    ...