So, nachdem es mal wieder stark auf den Kfz-Versicherungs-Stichtag zugeht, wirbt auch meine nun mit einem "bis zu 30% günstigerem Telematik-Tarif". Pay-as-you-drive Systeme kenne ich auch schon aus den USA, wo man abgesehen von einem Trackday, keine möglichkeit des legalen "sportlichen Fahrens" hat. Was haltet ihr davon? Ich sehe die Sache verdammt kritisch, da ich einem erweitertem Tracking meiner Person respektive Fahrzeug nicht sehr positiv gegenüber stehe. Klar werden jetzt Befürworter sagen "bist du doch eh' schon mit dem Handy" oder "moderne Fahrzeuge sammeln doch eh schon jede Menge Bewegungsdaten ohne dein Wissen (connectet drive bspw.)".
Starkes Beschleunigen oder Verzögern, Nachtfahrten zwischen 21:00 Uhr und 6 Uhr, überhöte Geschwindigkeit bzw. generell hohe Reisegeschwindigkeiten tragen hier zu einem negativen Index des Fahrverhaltens bei. Braucht man für jeden Trackday oder das klassische Fahrsicherheitstraining nun immer einen Jammer um nicht "hochgestuft" zu werden?
Es werden Daten zur Sicherheit des individuellen Fahrverhaltens (z.B. die Einhaltung von Geschwindigkeitsbegrenzungen) und der zurückgelegten Kilometer erfasst. Dies kann entweder über eine im Autoinnen- oder Motorraumraum verborgene, kleine Blackbox oder über ein modernes Smartphone per App erfolgen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit des direkten Zugriffs auf die Elektronik des Fahrzeugs. Dies hängt von dem im Auto verbauten Kommunikationssystem und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten ab. Stichwort E-Call-System
•Sofern kein direkter Zugriff auf die Fahrzeugelektronik besteht, werden die erhobenen Daten in anonymisierter Form bei einem Mobilfunkdienstleister gespeichert.
•Der Dienstleister übermittelt einen durchschnittlichen Punktewert zum Fahrverhalten über sein Netz an die Versicherung.
•Die Assekuranz wertet die erhaltenen Daten aus und verknüpft sie mit den ihr vorliegenden persönlichen Daten des Kfz-Versicherten. Die Einsicht der spezifischen Daten wie z.B. das Ziel der Fahrten ist ausschließlich dem Kunden vorbehalten. Die Speicherung von Fahr- und Kundendaten erfolgt also separat.
•Die mit Telematik-Tarifen verbundenen Kontrollmöglichkeiten könnten sowohl von Eltern wahrgenommen werden, die die Fahrten ihrer Kinder überprüfen möchten, als auch durch den Arbeitgeber gegenüber einem im Außendienst tätigen Angestellten.
Hat schon einer damit Erfahrungen, wie auch immer geartet, gemacht?