Ich wurde in einem anderen Thread drum gebeten, dass ich doch meine Erfahrungen mit dem kleinsten Diesel mit euch teilen sollte. Dem komme ich hiermit nach. Möge es dem einen oder anderen eine Stütze bei der Kaufentscheidung sein.
Vorauszuschicken ist eine Betrachtung meiner persönlichen Fahrweise. Ich bin ein gemütlicher Fahrer, der gern in seinem Auto rumspielt. Geschwindigkeit ist nicht nur sekundär, sondern fast schon von drittrangigem Belang. Auf der Autobahn pegel ich mich mit dem Tempomaten stets zwischen 120-130 km/h ein. Wichtiger ist für mich ein komfortables Fahrwerk und ein angenehmer Innenraum. Beim 316d verbindet sich dies noch mit einer angenehmen Sparsamkeit. Ohne Eco-Pro mit meiner Fahrweise konnte ich ohne Stress einen Verbrauch von 4,2 Litern Diesel erreichen. Hierbei waren sowohl Klimaanlage alsauch Radio eingeschaltet (und ich hör Musik gern laut...). Es besteht also durchaus das Potenzial, eine drei vorm Komma zu erreichen. Ich werds drauf anlegen. Und wenn ich es schaffe, erfahrt ihr es sofort.
Der 316d ist trotz seiner Knauserigkeit keine Spaßbremse. Mit 260 Nm zieht er wirklich kräftig nach vorne. Ein Unterschied zum alten Fünfer merk ich hier gar nicht. Für den alltäglichen Betrieb ist das Fahrzeug bestens gerüstet. Es kommt auch bei mir vor, dass ich mal mehr aufs Gas trete, wenn die Strecke frei ist. Bei 160 will er dann auch seine 7-8 Liter haben - aber hey, das hatte ich im 5er (525iA, 192 PS) auch - allerding bei 120! Für Zwischenspurts ist der Motor nicht gemacht. Ohne Automatik verlieren Schaltfaule sicher die Geduld, aber ich als Schaltfreak rühre gerne mit dem Knüppel - wie hab ich bloß vier Jahre Automatik durchgehalten?
Da ich frühs eine Kurzstrecke mit dem Auto fahre, ist natürlich hier auch ein kleiner Blick auf den Verbrauch gestattet. Habe ich mit dem 5er im Stadtverkehr gute 12-13 Liter verbrannt, ist der 316d mit gut der Hälfte zufrieden. Hier schwimmt man gut mit dem Stadtverkehr mit. 50 im vierten? Kein Problem. Da muss man nicht mal runterschalten, wenn man ein wenig beschleunigen will.
Zuletzt sei mir noch ein weiterer Vergleich gestattet. Ich bin den 318d Probe gefahren. Aber irgendwie spüre ich zu meinem 316d keinen Unterschied. Sicherlich, auf dem Papier lesen sich die Werte gut. Aber was nützen sie mir, wenn ich sie sowieso nicht abrufen werde. Wer sich in meiner Farhweise wiedererkennt und sich vielleicht auch einen Sport daraus macht, Niedrigverbräuche zu erreich, dem sei der 16d wärmstens an Herz gelegt. Die Einsparungen gegenüber einem stärkeren Modell kann somit lieber in Sonderausstattung gepackt werden.
Fazit: Wem Sparpotenzial vor Leistung geht, aber auf Komfort nicht verzichten will, findet im 316d ein prestigeträchtiges Fahrzeug, dass trotz geringerer PS Zahl keine Einbuße an Fahrspaß bedeutet. Dem Fahrerlebnisschalter sei Dank, kann in einem Anflug von Schnellfahrlaune die sportliche Natur des Motors gefordert werden - zumindest im eingeschränkten Umfang. Diese Maschine liefert vor allem eins: genug ausreichende Fahrleistung für alle alltäglich Lagen des Lebens. Und bedarf es eines letzten Arguments, so ist gewiss das breite Grinsen an der Zapfsäule eine Genugtuung. Besonders, wenn man feststellt, dass nach 1100 km noch genug Diesel im 57 Liter Tank ist, dass man locker noch weitere 100 km weit gekommen wäre.