Trendfrage: Antriebskonzepte der Zukunft

  • Welche Antriebkonzepte werden morgen die Automobile-Welt bewegen? 33

    1. Individuelle Mobilität lässt sich nicht ersetzen (15) 45%
    2. Elektromotoren (14) 42%
    3. Verbrennungsmotoren - Wasserstoff (12) 36%
    4. Brennstoffzelle - (Elektro) (12) 36%
    5. Hybride (Kombination Elektro- und Verbrennungsmotoren) (12) 36%
    6. Verbrennungsmotoren - Diesel / Benzin (5) 15%
    7. kann mir noch keine Meinung zum Thema bilden, benötige weitere Informationen (3) 9%
    8. Thema / Motorisierung ist mir egal, Hauptsache ich habe ein eigenes Auto (2) 6%
    9. Verbrennungsmotoren - Erdgas (1) 3%
    10. Verbrennungsmotoren - alternative Kraftstoffe (z.B. Bio-Ethanol) (1) 3%
    11. Angeboten wie etwa Carsharing gehört die Zukunft (1) 3%

    Hallo liebe Forum-Gemeinde,


    gestern konnte ich einen sehr interessanten und recht gut recherchierten Beitrag mit dem Thema: "Fährt-Auto-Deutschland-vor-die-Wand?" verfolgen.


    Link:


    http://www.zdf.de/ZDFmediathek…-die-Wand%253F?bc=sts;stt


    Die im Beitrag aufgeworfene Frage: Ob Deutschland aktuelle Trends im Automobilmarkt verschläft und moderne Antriebskonzepte der Zukunft bereits heute richtig vermarktet und entwickelt? hat mich zu dieser kleinen Umfrage veranlasst. Wie schätzt Ihr das Thema ein und wie ist Eurer Meinung nach, die Mobilität von Morgen zu definieren. :pop:


    Hintergrund:


    Elektromobilität spielt in Deutschland selbst bislang nur eine untergeordnete Rolle. Allenfalls in groß-urbanen Räumen, wie Berlin, Köln, Hamburg, Frankfurt / Wiesbaden, Mannheim, Stuttgart und München kann man überhaupt von signifikantem Anteil an Elektromobilität sprechen. Auch das Kaufverhalten junger Leute hat sich wohl verändert, in Ballungsräumen steht das eigene Auto nicht mehr auf Platz eins der Einkaufsliste.


    Wie gehen die Hersteller damit um, wie wird sich BMW platzieren? Sind der aktuelle i3 und i8 tatsächlich die gewinnträchtigen Vorboten in eine neue automobile Welt? Oder gehören anderen Antriebskonzepten, neben der reinen Elektromobilität, wie etwa Verbrennungsmotoren auf reiner Wasserstoffbasis die Zukunft? Welche Trends sind abzusehen? Andere Staaten wie China aber auch Bundesstaaten wie Kalifornien in den USA sind hier anscheinend Vorreiter? Fragen über Fragen, welche Antworten gibt es heute schon?


    Welche Auswirkungen hat die weitere Entwicklung von Elektroautos Eurer Meinung nach auf den deutschen Automobilmarkt und automobilie Produktion - Stw. Industriestandort Deutschland? :bioss:


    Und wichtige Frage: Steht für Euch das eigene Automobil auch in der Zukunft noch im Fokus, oder meint Ihr Carsharing etc. wird künftig dominieren?


    LG

  • Das D den Trend verschläft, seh ich nicht. Immerhin ist BMW in Sachen i3 und i8 mit der Carbon-Karosserie ein Vorreiter. Sobald ein eigener E-Motor gemeinsam mit einem anderen Hersteller entwickelt wurde, werden die Autos auch noch billiger. Außerdem hat BMW gerade eine E-Antriebs-Fertigungslinie in DGF gebaut und 200 Arbeitsplätze geschaffen.

  • Eine sehr interessante Thematik.


    Wir konnten in Berlin dieses Jahr das Drive-Now-Angebot von Sixt/BMW ausprobieren sowie hatten die Gelegenheit den BMW Active E sowie den i8 zu fahren. Alles auf ihre Art und Weise sinnige Konzepte/Antriebsformen. Preislich sind die Elektro-Mobile jedoch aktuell so angesiedelt, dass das nur die wenigsten bezahlen möchten, wenn sie im Vergleich dazu ein "alltagstauglicheres" Mobil für weniger Geld bekommen. Dafür ist die Infrastruktur auch einfach noch nicht gegeben - in Großstädten bis zu einem gewissen Level sicherlich umsetzbar und spaßig, anderswo eher schwierig.
    Naja und zu diesen ganzen Car-Sharing-Optionen kann ich nur sagen: wenn sich die Gelegenheit für mich bietet und es auch Sinn macht (z.B. ein Kurzurlaub in Berlin o.ä.), nutze ich gerne die Möglichkeiten und finde es auch gut und praktisch. Müsste ich mich nun grundsätzlich auf Car-Sharing beschränken (also dauerhaft ohne ein eigenes Auto auskommen), käme bei mir großes Unbehagen auf. Dafür bin ich zu sehr mit den "ursprünglichen, materiellen Werten" verwurzelt und wahrscheinlich auch zu altmodisch. Für mich ist das Auto außerdem nicht einfach nur ein Fortbewegungsmittel und auch nicht einfach nur Eigentum im eigentlichen Sinne, sondern viel viel mehr. Da mein Fahrzeug für mich einen extrem hohen sentimentalen Wert hat, könnte ich mir nicht vorstellen, solch ein Gefährt, wie einen Einkaufswagen im Real, mit anderen zu teilen und danach einfach wieder hinzustellen. Kurzfristig durchaus machbar und nützlich - langfristig (für mich) unvorstellbar. Dafür ist das Automobil und der Besitz eines solchen für meine Verhältnisse zu sehr mit Emotionen verbunden. Ich investiere gerne in die Individualisierung des Autos und die Pflege/Werterhaltung macht mir Freude. Im Hinblick auf all diese Dinge wäre ein Sharing absolut unmöglich und auch in keinster Weise mit meinem Gewissen zu vereinbaren.


    Vielleicht bin ich da aber schlicht zu konventionell unterwegs. Evtl. liegt es daran, dass ich ein Einzelkind bin und nie wirklich gut mit Fremden teilen konnte. :bee: :lodl: Denn dass der Trend bei jungen Leuten sich dahingehend entwickelt, dass man nicht mehr unbedingt ein eigenes Auto braucht, habe ich längst mitbekommen. Die Vorteile eines solchen Lebens sehe ich ebenfalls ein - keine Frage. Aber mich bringt keiner dazu, mich von meinen heiligen Blechle zu trennen - dafür liebe ich mein Hobby zu sehr. Anderen (moderneren und aufgeschlosseneren) Menschen gönne ich das alles gerne und wer das Auto als reinen Nutzgegenstand ansehen kann, der wird auch definitiv froh über diese Optionen sein und hat sicherlich einen wesentlich stressfreieren Alltag als ich. Aber so bin ich halt. :blush:

  • Das einzige was ich zu dem, was BMWrazr geschrieben hat noch hinzufügen kann, ist das es für mich persönlich auch ein ganzes stück Freiheit und Luxus bedeutet, welchen ich mir sehr gerne gönne, um nicht z.B. 2,5 Stunden für einen Weg zu benötigen, den ich mit MEINEM Auto auch in einer Stunde bewältige. Oder erstmal das nächste freie Auto suchen und finden muss.
    In Großstädten wie schon aufgezählt, sind Wege innerhalb, dann aber auch gut mit dem ÖPNV, zu Fuss oder dem Fahrrad zu bestreiten, wofür ich innerstädtisch dann auch kein Carsharing benötigen würde.

  • N' Abend,


    mir ging es weniger um die Frage, ob Carsharing in welcher Form auch immer, die kommenden Jahre unse Mobilität bestimmt als vielmehr, künftige Antriebskonzepte.


    Hat jemand von Euch sich mal die kurze Reportage vom ZDF (siehe Link im Eingangspost) mal angeschaut? Was ist aus dem Wasserstoffkonzept auf Verbrennungsmotorbasis bei BMW geworden?


    Ansonsten gebe ich Euch Rech, auf meine persönliche Mobilität via eigenem Fahrzeug möchte ich nicht verzichten, bin ja wie Ihr ein Auto-Narr. :crazy:


    LG

  • Das Wasserstoff-Konzept wurde nach meinem Wissen eingestellt. Es gibt dazu auch einen Wikipedia-EIntrag.

  • Mmmh? :think:


    Merke schon, moderne Antriebssysteme stoßen tatsächlich, wie auch in dem Beitrag vom ZDF auch hier im Forum auf wenig Diskussionsfreude… 8| ganz anders das Ausland, allen voran China.


    Hab mir mal das Prospekt (+Internetdaten) BMW zum i3 geholt, nachfolgende Angaben werden dort zum Fahrzeug veröffentlicht:


    Leergewicht: 1.195 kg
    Sitzplätze: 4
    Gepäckraumvolumen: 260 l gesamt (225 l hinten + 35 l vorne)
    E-Motor Leistung: 170 PS
    Beschleunigung: 0-100 km/h 7,2 sec
    Elastizität: 30-70 km/h in 2,5 sec
    80 – 120 km/h in 4,9 sec
    Vmax: 150 km/h
    Max. Reichweite: 190 km
    Typische Reichweite (Kundenwert) 130-160 km
    Batterieladezeit für 100 % ca. 8h
    Schnellladen bis ca. 80 % = 0,5 h
    Verbrauch: 12,9 kWh/100 km (ohne Range Enxtender)
    Quelle: www.bmw-i.de


    Grundpreis: 34.950,- €
    Grundpreis mit Range Extender (Reichweitenverlängerung): 39.450,- €


    Mit ein bißchen was drin in der Bude, kann man laut Konfigurator auf der BMW-Internetseite den Preis auf locker 50.060,- € und darüber treiben.


    Mal vorausgesetzt, man hat in seiner Stadt / Kommune entsprechende Strom-Tanksäulen und würde das Fahrzeug hauptsächlich im innerstädtischen Verkehr nutzen wollen, würde man hochgegriffen wohl um die 10.000 km im Jahr max. fahren, stellt sich die Frage nach den Kosten.
    Die Strompreise in Deutschland liegen je nach Anbieter derzeit für den Endkunden irgendwo zwischen ca. 0,23 und 0,35 € / kWh, also sagen wir mal ca. 0,30 € im Mittel…macht ein Kostenfaktor (Verbrauch 12,9 kWh/100 km von ca. 3,87 € auf 100 km aus. Bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung 10.000km als Elektrofahrzeug sind das ca. 387,00 €. Was an Steuern aufgerufen wird, weiß ich jetzt nicht. Auch die Werkstattkosten kann ich nicht abschätzen, dürften aber deutlich günstiger sein, als bei den üblichen Fahrzeugen mit hohen Schmiermittel (Öl-)verbrauch.
    Den Rest kann ja jeder selber ermitteln, was sich wie und wann rechnet.


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    Mein Fazit: Es ist noch zu teuer ein BMW i3 zu fahren, der Einstiegspreis ist zu hoch. Der i3 ist aus meiner Sicht noch ein Fahrzeug für Technik-Enthusiasten und bislang noch als Statement für die neue Generation von Mobilität zu sehen. Unsicherheiten in der Stromsäulenversorgung und Batterielebensdauer(?) machen es nicht einfacher. Die Batterie zählt zu den teuersten Unsicherheitsfaktoren an derartigen Fahrzeugen. :roll: Anders würde die Rechnung aussehen, wenn sich der Staat bei der Anschaffung beteiligt, wie in China mit ca. 12.000 € pro Fahrzeug...?


    Über Sinn und Unsinn des E-Antriebes, denn der Strom und die Batterien müssen ja auch produziert werden, haben wir noch gar nicht diskutiert...aber in reinem Fahrbetrieb stößt das E-Auto keine Emissionen aus.



    P.S. Ein E-Golf liegt auf ähnlichem Leistungs- (115 PS Elektromotor, Vmax 140 km/h bei 12,7 kWh/100 km, max. rechnerische Reichweite ca. 190 km) und Preisniveau bei ca. 35.000,- € Grundpreis, jedoch bietet der Wolfsburger deutlich mehr nutzbaren Kofferraum (341 – 1.231 l) und Fahrzeuginnenraum (5 Sitzer). VW gibt 8 Jahre Garantie auf die Lebensdauer der Batterie. ..und wenn ich das richtig verstanden habe, gewährt VW - E-Golf-Kunden einmal im Jahr für längere Urlaubsfahrten die kostenfreie Nutzung (außer Kraftstoff) eines VW Passat...? :coffee:

  • Meine Meinung: Schaut man sich die gesamte Kette vom Rohstoff zum Auto an (Well-to-Wheel, etwas abgewandelt), dann haben alle von dir aufgezählten Antriebskonzepte schon verloren. Die Batterien müssen gebaut werden, der Wasserstoff muss erzeugt werden, der Strom kommt leider auch nicht immer aus Windkraftanlagen oder Solarzellen (die auch gebaut werden müssen). So ein Toyota Prius ist super, wenn nicht das Schiff, auf dem das Ding vom Werk hierhergeschleppt wird, soviel Abgase ausstösst das ein normales Auto etliche 1000km fahren kann und noch umweltschonender ist ;-).


    Ich glaube, die Zukunft liegt in intelligenteren Methoden des Reisens. Die beste Reise ist die, die gar nicht angetreten wird. D.h. solche Dinge wie Home Office, Videokonferenzen und viele andere Technologien sind die eigentliche Zukunft. Natürlich kann man nicht jede Reise vermeiden, aber auch hier gibt es ziemlich intelligente Konzepte im Straßenverkehr. Ein erster kleiner Schritt in diese Richtung ist in der Tat Car Sharing...ein Auto, was einmal gebaut wird, aber von vielen genutzt wird, ist umweltfreundlicher als 10 Autos, die alle für sich weniger genutzt werden, egal wieviel damit gefahren wird. Stichwort Stromverbrauch bei Aluminiumerzeugung.


    Wie gesagt: Nicht *anders* reisen, sondern *weniger* reisen ist einer der Schlüssel für die Verkehrstechnik der Zukunft. Ob das jetzt Wasserstoff-, Druckluft- oder klassische Batterieautos sind: Fast schon egal.


    Aber solange das Auto so hoch emotional gesehen wird, solange wird es schwer die alte Denkweise zu durchbrechen. Bei den meisten Menschen steht das Auto 22 Stunden am Tag rum, verursacht Fixkosten, nimmt Platz weg und gibt einfach keinen Mehrwert. Das muss geändert werden.


    Grüße
    Sven

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  • Aber solange das Auto so hoch emotional gesehen wird, solange wird es schwer die alte Denkweise zu durchbrechen. Bei den meisten Menschen steht das Auto 22 Stunden am Tag rum, verursacht Fixkosten, nimmt Platz weg und gibt einfach keinen Mehrwert. Das muss geändert werden.

    Sehr interessant ausgeführt, Sven. Wenn man an die langfristige Zukunft denkt, hast du mit diesen Punkten definitiv recht - hier wird man (gezwungenermaßen) umdenken müssen. Denn spätestens wenn das Öl alle ist, stehen sämtliche konventionellen Fahrzeuge nur noch 24 Stunden am Tag rum und werden allerhöchstens noch als Kunstwerk zu gebrauchen sein. ^^

  • Ach ja das Peak Oil Märchen...wir alle die wir hier schreiben werden das Öl-Ende nicht mehr erleben, und ich bin mir sehr sicher das wir die Revolution im Motoren-/Auto-Bau noch erleben werden. Irgendwas wird immer knapp sein oder knapp werden. Ob das jetzt Öl oder seltene Erden sind, wir werden sehen.


    Der Hybrid z.B. ist doch nur eine technische Krücke: Ich schleppe zwei Motoren durch die Gegend, von denen oft immer nur einer benutzt wird? Halllo? Wer hat sich denn sowas ausgedacht? Reine Elektroautos sind in Deutschland gar nicht wirklich erwünscht, dafür gibt es eine viel zu starke und alteingesessene, vom Auto abhängige Industrie mit ihrer gigantischen Lobby. Welchen Job übernehmen denn die Hundertausende Menschen, die im Servicegeschäft arbeiten und ihr Geld mit Ölwechseln und dergleichen verdienen? von der Zulieferindustrie mal gar nicht zu sprechen. Tankstellensterben, das, was wir bisher hatten, das wird Kindergarten gegen das, was dann kommen könnte wenn flächendeckend E-Autos fahren. Da stehen dann an den Parkplätzen einfach Ladesäulen, da hänge ich beim Einkaufen mein Kabel dran und fertig. Gibt es heute schon, in Zukunft dann einfach nur mehr davon. Wer braucht dann noch Tankstellen?


    ich bin mir nicht sicher ob das E-Auto wirklich eine schöne Zukunft ist.


    Noch ein Punkt zum reisen: Wenn die heute noch belächelten Lieferdronen flächendeckend kommen (und das werden sie, die Frage ist nur wann), dann werden wir völlig anders einkaufen als heute. Ein weiterer Grund, irgendwann mal kein Auto mehr zu brauchen, egal wo man wohnt.


    Und in spätestens 100 Jahren werden wir eh alle Beamen :).


    Grüße
    Sven

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