Verarscht BMW die Kunden mit Runflat Reifen?

  • Ich denke, je länger ich den Ausführungen hier folge, die Fronten von Gegnern und Befürwortern von RFT-Reifen sind doch recht klar gezogen. :fechten:


    Also ich für meinen Teil, werde jeden Tag auf's Neue davon überzeugt, dass NON-RFT Reifen die bessere Wahl sind. Das Fahrzeug reagiert gutmütig, beherrschbar und komfortabler als mit Run-Flat, vorallem rollt das Auto nicht so "hölzern" ab. Zu Grenzsituationen kann ich (zum Glück) noch keine Aussage treffen, ich habe meinen Bimmer noch nicht an die Grenze getrieben.


    Doch wenn man so manche Statements von RFT-Verfechtern hier liest, frage ich mich schon, wie die Millionen von Autofahrern mit normalen Reifen, mich eingeschlossen, über die Jahre ohne diese Spezialreifen überhaupt zu Recht kamen und auch noch kommen? Und "auf Holz klopf", eine Reifenpanne hatte ich zuletzt vor über 20 Jahren. Und wenn es dennoch mal passieren sollte, rufe ich den ADAC oder ein anderen Automobilclub und/oder Abschlepp-Unternehmen an und gut ist, wir leben ja in Europa und nicht in Middle East, wo es ein so extrem ausgebautes Werkstatt- und Service-Netz nicht gibt.


    Bis ich meinen BMW in diesem Jahr gekauft hatte, war das Thema RFT mal überhaupt nicht auf den Schirm...man hat sich halt gute Reifen gekauft - und ich bin ein Markenverfechter - und ist immer sehr gut damit gefahren.


    Als Fazit für mich: Wer RFT-Reifen fahren will soll es tun, es gibt durchaus Sicherheitsaspekte die dafür sprechen, alle anderen vertrauen auf die perfekte Performance von NON-RFT Reifen. Nachdenklich stimmt mich viel mehr, dass ich durch BMW beim "Kauf" eines Neufahrzeuges gezwungen werde RFT Reifen zu nehmen, ich habe kaum bis keine Wahloption. :gruebel: Eine Option wie sie z.B. Mercedes Benz anbietet.


    LG


  • Ich habe ähnliche Erfahrungen mit meinem E86 gemacht. Der Zetti liegt ja von Hause aus schon relativ stramm auf dem Asphalt. Durch die RFT's kam es dann des öfteren zu Regeleingriffen durch leichtes hoppeln und Traktionsverlust beim starken Beschleunigen.
    Gravierende Probleme bei Regen konnte ich jedoch nicht feststellen. Ich glaube es ist unbestritten, dass die RFT's den normalen Reifen performancetechnisch unterlegen sind. Allerdings bewegt man sich dann schon im Bereich "sehr sportliches Fahren".
    Ich finde es jedoch ebenfalls nicht gut, dass BMW einem die Entscheidung beim Neuwagenkauf abnimmt. Jeder sollte selber entscheiden können welche Reifen er fahren möchte. Ich vermute mal hier geht um Deals zwischen BMW und div. Reifenherstellern. Das ist schon alles ziemlich geschickt. In de Regel sind die Reifen hinten ja zuerst runter. Dann steht man als Kunde vor der Entscheidung 2 teure, neue RFT's oder 4 nRFT's. Die meisten greifen dann wohl zu RFT's der gleichen Marke. Das nennt man dann wohl unterschwelliger Markenzwang.

    In :love: with his 335i!

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  • Ich habe jetzt auf die Winterräder (18" BMW 415 Turbinenstyling mit Pirelli RFT M&S) und ich muss sagen, die fahren sich wesentlich besser. Mit dieser Bestückung merkt man von den RFTs kaum mehr was. Sie sind deutlich leiser, trotz M&S, komfortabler, spurtreuer und - vor allem - im Grenzbereich wesentlich gutmütiger da berechenbar.


    Es hängt also wesentlich vom Reifen und da wohl vor allem vom Hersteller ab. Laut Aussagen des Meisters meines :) gibts da mit den Conti-RFTs wesentlich mehr Probleme als mit anderen Herstellern. Das kann ich mit meinem Sägezahneffekt meiner Contis absolut bestätigen. Bei mir läuft grade die Prüfung, ob mir 4 Stück neue Reifen zugesprochen werden...


    Trotzdem werde ich mir keine RFTs mehr montieren, auch wenn ich von den Pirellis nun positiv überrascht wurde. Werde die dann wohl auch bis zur Profiluntergrenze fahren.


    Greetz,


    XStoneX

  • Die Erfahrungen von XStoneX mit den Pirelli-WR RFT kann ich nur bestätigen: Die fahren sich wirklich top und sind auch unter winterlichen Bedingungen super. Meine Bridgestone-SR RFT sind dagegen bestenfalls mäßig (vor allem bei Regen) und weisen inzwischen fühl- und vor allem hörbar Sägezähne auf. Trotzdem überwiegen für mich die Vorteile der RFT - ich bleibe (mit Pirellis) dabei!



    Viele Grüße, Mikele



  • Ich habe genau die gleichen Winterkompletträder und im Sommer die 403M mit Bridgestone RFT. Also ich finde die Spurtreue und Haftung ist um Welten besser als bei den Pirelli Winterräder. Wäre auch komisch wenns nicht so wäre.

  • Die Bridgestones werden wohl auch besser sein. Doch selbst der Mechanikermeister meines :) hat zugegeben, dass das keinen Spaß macht, mit meinen Contis zu fahren.


  • Genau so war es bei den ersten E90 mit Pirelli. Bridgestone und Michelin scheinen hier noch am unproblematischsten zu sein.


    Göran

  • Bei meinem 1er waren die Runflatwinterreifen auch furchtbar in ihrem super plötzlichen Übergang von Haft- in Gleitreibung. Als diese runter waren habe ich mir nRFT Winterreifen aufgezogen. (Es geht um 17 Zoll) Diese sind aber jetzt sowas von matschig zu fahren, von Lenkpräzision keine Spur mehr.


    Im Sommer fahre ich 18Zoll. Habe den Wagen direkt gebraucht mit nRFT Reifen gekauft daher fehlt mir hier die Vergleichmöglichkeit. In Verbindung mit Eibach Federn fährt er sich jedenfalls traumhaft.


    Der F32 den ich bisher nur probe fahren durfte ist von der lenkpräzision gerade recht, das Fahrwerk fast noch eine Spur zu weich. Dennoch würde ich ungern auf die Vorteile von nRFT Reifen verzichten (weniger rotierende Massen, sich ankündigender Grenzbereich)
    Meint ihr mit einem 19zoll Sportreifen muss ich im Vergleich zu einem solchen Hartflankenreifen auf viel Lenkpräzision und subjektives sportliches Fahrempfinden verzichten?


    Gruß

  • Ein paar Fragen hab ich noch bevor ich die Dissertation zum Thema bewerten möchte ;)


    - wie alt waren die jeweiligen Reifen und wie war die Profiltiefe?

    Möchte den Punkt nochmal hervorheben. Selbst wenn man beim gleichen Reifen bleibt und von einem alten abgefahrenen auf einen Neuen wechselt gibt es Unterschiede wie zwischen Tag und Nacht. Bei aller Zustimmung für die objektiven Nachteile von RFTs - ein großer der subjektiven Erfahrungen beim Wechsel dürfte ganz einfach darauf zurückzuführen sein, dass sich mit neuen Reifen immer erheblich besser fahren lässt als mit alten Reifen.


    Bei Motorradfahrern ist das ganze noch ausgeprägter, da die Reifen grundsätzlich weicher sind und kürzere Lebenszeiten haben, ist die Wechsel-Frequenz höher und da wird Jahr für Jahr bei den subjektiven Wechselberichten die neuen Reifentypen auf die man wechselt immer aufs höchste gelobt, dass man meinen könnte es findet jedes Jahr eine Revolution statt. Objektiv sind die Verbesserungen erheblich kleiner und weniger gravierend als die zwischen einem alten und einem neuen Paar des gleichen Reifens.


    Frage mich daher, ob die non-RFT-Fans dann auch ihre Sommerreifen dann schon bei halb abgefahrenem Profil wechseln - oder ob man sich dann plötzlich nicht doch mit den nachlassenden Eigenschaften arrangiert... :whistling: