Viele von Euch werden die ersten Fahrberichte anlässlich der Vorstellung des neuen F32 Coupés, das den Automagazin-Testfahrern als 435i zur Verfügung gestellt wurde, festgestellt haben, dass die deutschen Tester vom Fahrgefühl und der Dynamik des 435i schwärmen, allerdings mit der Nebenbemerkung, so etwa die AMS oder Autobild, das sei jetzt endlich die Dynamik, die man eigentlich vom F30 erwartet habe.
Nun geht aber das französische Magazin "LÁutomobile", http://www.automobile-magazine…obile_magazine/numero_808 das zum weitläufigen Stuttgarter Motorpressekonzern gehört, noch einen Schritt weiter und beklagt nach der ersten Testfahrt im 435i einen "Excès d`Embourgouisement", auf Deutsch, einen Höhepunkt der Verbürgerlichung. Der frz. Testfahrer, der wie alle deutschen Fahrer auch, in der Nähe von Lissabon testfahren durfte, beklagt, die 8-Gang-Automatik sei beim Runterschalten auf kurviger Strecke zögerlich, vor allem sei aber das adaptive Fahrwerk auch im Sportmodus nicht straff genug. Von den anwesenden BMW Ingenieuren wurde er vertröstet, es gäbe ja noch die M-Option, sprich das M-Fahrwerk.
Nun frage ich mich, was ist dran an diesen Vorwürfen. Geht BMW aufgrund der Konkurrenz von Daimler und Audi Kompromisse in Richtung Bürgerlichkeit, sprich Bequemlichkeit und Komfort ein? Ist etwas dran am Vorwurf der Verbürgerlichung?
Die Franzosen meinen diesen vermeintlichen Trend schon seit der Vorstellung des E90 2005 wahrgenommen zu haben: mehr und mehr Kompromisse in Richtung Fahrkomfort, Raumangebot etc. anstelle von Sportlichkeit, Dynamik und Fahrfreude. Das hängt natürlich immer mit den Ansprüchen des jeweiligen Fahrers zusammen. Was den Weltmarkt betrifft, so die Franzosen, liege BMW richtig. Was die sportlichen Ansprüche ehemaliger BMW-Fans betrifft, so das Magazin, fühle man sich durch diesen Trend jedoch mehr und mehr allein gelassen. Da die Konkurrenz von Audi und Daimler ja aber auf der selben Linie liegt, was bleibt dann noch? Jaguar???
Was meint Ihr?