Reifendrucksensoren
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Ich kenne bisher 2 Systeme, der Drucküberwachung. Die direkte Überprüfung des Reifenluftdrucks und die indirekte Überwachung.
Indirekte Systeme schließen aus der Drehzahl der Räder auf einen Reifenluftdruck bzw. Druckverlust. Diese Drehzahl wird von den enthaltenen ABS-Sensoren oder Sensoren für eine Traktionskontrolle erfasst.
Indirekte Systeme nutzen zur Drucküberwachung zwei physikalische Effekte:
Abrollumfang:
Im Falle eines Druckabfalls in einem Reifen verringert sich dessen Außendurchmesser, wodurch die Drehzahl dieses Rades in Relation zu den anderen ansteigt. Es wird also festgestellt, wenn ein Reifen im Vergleich zu den anderen drei Reifen durch Luftverlust schneller dreht. Dieser Drehzahlanstieg wird als Druckabfall interpretiert. Der Fahrer wird dann gewarnt. Da dieser Effekt auf dem Vergleich der Raddrehzahlen basiert, wird ein gleichzeitiger Druckabfall in allen Reifen nicht erfasst.
Frequenzeffekt:
Die Räder weisen einen charakteristischen Schwingungsmodus auf, der als Schwingung zwischen Reifengürtel und Felge interpretiert werden kann. Da diese Schwingung druckabhängig ist, kann bei einer Verschiebung dieser Schwingung auf ein Druckverlust geschlossen werden. Der Fahrer wird gewarnt. Das dieser Effekt Rad individuell ist, können hier auch Druckverluste an allen vier Reifen gleichzeitig (Diffusion) erkannt werden. Eine direkte Positionsangabe des Druckverlustes ist ebenfalls möglich.
Allen indirekten Sytemen ist gemein, dass bei einer Anpassung des Luftdruckes bzw. der Montage neuer Reifen ein "Reset-Knopf" betätigt werden muss. Das System lernt dann das aktuelle Systemverhalten als Referenz. Lernen bedeutet dabei, dass das System während der ersten Phase nach Reset die Raddrehzahlen und Frequenzen beobachtet und die auftretenden Werte speichert. Im weiteren Fahrbetrieb werden dann die auftretenden Werte mit den gelernten Werten verglichen. Sobald eine bestimmte Veränderung auftritt, wird der Fahrer gewarnt. Somit werden bei beiden Effekten (Abrollumfang, Frequenzeffekt) relative Änderungen betrachtet – eine Anzeige des Drucks ist nicht möglich. -
Die Sensoren sind schon länger in den USA pflicht, glaube seit 2007 schon. Und bei unseren beiden F30 sind sie definitiv verbaut. Es steht ja auch ein ökonomischer Hindergrund dahinter, denn wenn der reguläre Luftdruck um z. B. 20% unterschritten wird, gibts ne Warnung - hier ist der Kraftstoffverbrauch dann auch höher. Dies soll aktiv unterbunden werden. Natürlich soll das System auch vor nem Plattfuß warnen, ganz klar. Wie ersteres durch die Raddrehzahl bewerkstelligt werden soll... Könnt ihr euch den Druck anzeigen lassen?
Das Problem an dem super System ist nur, wenn ich neue Felgen montiere, muss ich die Sensoren nachrüsten - welche nicht gerade günstig sind. Hoffe nur das die auch überall passen - zumindest an BMW Felgen. Oder weichen die auch ab US / EU ?
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Bei US Fahrzeugen bzw. US Modellen ist die Druckverlustwarnung pflicht, ist Vorschrift bei denen.
Hab im Mustang auch 4 Sensoren in den Rädern verbaut, aber eine direkte Anzeige des jeweiligen Reifenluftdruck habe ich da auch nicht. Da gehts nur darum, das ich gewarnt werde, wenn ich irgendwo die Luft in einem Rad verliere. -
Dann hatte ich ja doch Recht
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Für alle Mitleser:
Aus aktuellem Anlass weiß ich von meinem Händler, dass seit BJ 01/2014 alle BMWs in Deutschland serienmäßig mit Drucksensoren in den Felgen am arbeiten. -
Schreibt die EU ja so auch vor
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Für alle Mitleser:
Aus aktuellem Anlass weiß ich von meinem Händler, dass seit BJ 01/2014 alle BMWs in Deutschland serienmäßig mit Drucksensoren in den Felgen am arbeiten.Die Aussage ab Bj. 01/2014 ist schon mal falsch. Bei den meisten Baureihen ist die Ausstattung RDC (Reifendruck-Kontrollsystem) bei einem Produktionsdatum ab 03/2014 serienmäßig vorhanden. Siehe z.B. hier für Details.
ZitatRDC – Reifendruck-Kontrollsystem.
Aufgrund einer Gesetzesänderung bezüglich des Messverfahrens von Reifendruckverlusten in allen vier Rädern, müssen ab 11/2014 alle Neufahrzeugzulassungen mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDC) ausgestattet sein.Auswirkungen auf die Serienausstattung von BMW und MINI Neufahrzeugen
Um der Gesetzesänderung gerecht zu werden, stellt die BMW Group die Produktion der betroffenen BMW und MINI Neufahrzeuge sukzessive auf RDC um. Die Umstellung erfolgt je nach Modell bis spätestens 07/2014, also 4 Monate bevor die Gesetzgebung wirksam wird. Bitte entnehmen Sie die individuellen Umstellungstermine je Modell der Tabelle (siehe unten).
Bei einigen Fahrzeugmodellen (z.B. F01 und F1x) war das RDC-System bisher bereits über die Sonderausstattung (SA) 2VB optional auswählbar. Durch die neue Gesetzgebung wird RDC zum Umstellungstermin auch in diesen Modellen zur Serienausstattung.
Der Serienausstattungscode (SA2VB) bleibt generell erhalten und wird bei den betroffenen Fahrzeugmodellen ab dem Umstellungstermin zu 100% als Ausstattungsbestandteil gesetzt.
Auswirkungen auf das Komplettradportfolio
Auf ein Fahrzeug, das mit RDC ausgestattet wurde (immer SA2VB), darf kein Komplettrad ohne RDC-Sensor verbaut werden. Im Gegensatz dazu kann jedoch auf ein Fahrzeug, das nicht mit einen Reifendruck-Kontrollsystem (RDC) ausgestattet wurde (keine SA2VB), ein Komplettrad mit Reifendruck-Kontrollsystem (RDC) verbaut werden.Die Reifendruck-Kontrollsystem-Funktion des Komplettrades ist dann jedoch nicht gegeben. -
Wie sieht es denn mit einer Nachrüstmöglichkeit aus? Kann man die verfügbaren Sensoren auch in "älteren" F30/31 vor 3/14 verwenden und den Reifendruck im iDrive angezeigt bekommen?
FF
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Nein - da fehlen die Empfänger. Wenn du diese ( und natürlich die Drucksensoren) nachrüstest wäre es theoretisch möglich. Kabel ziehen natürlich auch noch. Lohnt in meinen Augen nicht.
Gruß Mario