Hallo, ich möchte euch gern an meiner Erfahrung bezüglich des Rückrufs im Zusammenhang mit vermeintlich problembehafteten AGR-Kühler teilhaben lassen. Ich besitze seit Dezember letzten Jahres einen F34 LCI aus 2016, 320d mit xdrive. Ca. Ende Januar erhielt ich via App und im Fahrzeug selbst eine Meldung, dass an meinem Fahrzeug o.g. Rückrufmaßnahme durchgeführt werden sollten. Aufgrund des Lockdowns scheinen die Werkstätten ausgelastet bzw. kaum besetzt zu sein, weshalb ich in meiner "Wunsch-Werkstatt" nie jemanden erreichte. Also schob ich das Thema erstmal beiseite, probierte jedoch regelmäßig, telefonisch einen Termin zu buchen, leider ohne Erfolg.
Am vergangenen Sonntag war dann ich mit dem Fahrzeug auf der Autobahn auf dem Weg nach Hause, als bei 140 km/h plötzlich keine Gasannahme mehr erfolgte, das Fahrzeug bis auf 40 km/h ausrollte und die Warnmeldung im Display erschien: Antrieb. Volle Antriebsleistung nicht verfügbar. Weiterfahrt möglich. Von Ihrem Servicepartner untersuchen lassen.
Ich fuhr also auf den nächstgelegenen Rastplatz und beim Öffnen der Motorhaube kam mir ein beißender Gestank und enorme Hitze entgegen, es roch nach einer Mischung aus verbranntem Öl & Plastik. Auch am Öldeckel war sofort ein seltsamer Geruch bemerkbar. Ich ließ das Auto also erstmal 15min abkühlen. Beim Motorstart war die Meldung wieder verschwunden, kam allerdings sofort auf dem Beschleunigungsstreifen wieder, ich konnte maximal auf 60 km/h beschleunigen und beschloss, das Fahrzeug direkt vor der nahegelegenen (freien) Werkstatt meines Vertrauens abzustellen. Am Montag wurde das Fahrzeug dann dort kurz ausgelesen mit dem Verweis, dass ein Problem mit dem AGR-Ventil aufgetreten ist und daher erstmal die Technische Aktion bezüglich des AGR-Kühlers vorgenommen werden muss, bevor die Werkstatt überhaupt Hand ans Auto legen würde. Der Werkstattmeister vermittelte mir einen Kontakt direkt zu einem Angestellten in der BMW-Werkstatt seines Vertrauens, das Auto wurde dann dorthin via Abschleppdienst überführt, da im aktuellen Zustand nicht mehr an fahren zu denken war (schwarzer Rauch aus dem Auspuff, keinerlei Leistung mehr, unruhiger Motorlauf etc.)
Bei BMW angekommen, wurde das Fahrzeug in einer ersten Sichtprüfung aufgenommen. Aufgrund der Ankündigung der anderen Werkstatt wusste man vor Ort auch von der Maßnahme, konnte sich den aktuellen "Zustand" des Fahrzeugs nicht allein mit einem vermeintlich defekten AGR-Kühler erklären und wollte es in Ruhe untersuchen. Am nächsten Tag dann die Diagnose: AGR-Kühler ausgefallen, Ansaugbrücke teilweise durchgeschmolzen, Injektoren verrußt und und und. Ich sah mich vor meinem geistigen Auge schon einem jahrelangen Rechtsstreit mit dem Händler entgegen, um zu klären, wer die Kosten trägt. Allerdings zu unrecht: im Rahmen des Rückrufs scheinen alle vermeintlichen Folgedefekte durch BMW abgedeckt zu sein, das Fahrzeug wird also für mich komplett kostenfrei repariert und dabei jegliche beschädigten Teil erneuert. Die Dauer der Maßnahme wurde mit 3 Tagen prognostiziert und ich hoffe, dass ich mein Auto heute heile und im gewünschten Zustand wieder abholen kann.
Solltet ihr also eine Meldung bezüglich des Rückrufs erhalten, kann ich euch nur raten, schnellstmöglich einen Termin zu vereinbaren und die Maßnahme durchführen zu lassen. In meinem Fall hatte ich Glück, dass es quasi vor der Haustür passiert ist. Aber im Rahmen meiner Recherche war auch von komplett abgebrannten Fahrzeuge zu lesen, was ich vorher als übertriebene Panikmache abgetan habe, bis ich quasi selbst auf Kohlen saß am Rastplatz Aber selbst wenn ihr "nur" irgendwo im Nirwana liegen bleibt, weil ihr die Maßnahme noch nicht durchgeführt habe, beißt ihr euch sicher genauso in den Hintern wie ich in den letzten 3 Tagen, in denen ich um meinen BMW gebangt habe