340i Handschalter gesucht, der letzte Mohikaner

- Wenn man bei Regen mit eingeschaltetem Regensensor fährt, bremst der Wagen automatisch immer wieder minimal, um den Feuchtigkeitsfilm von den Bremsscheiben wegzubringen (bzw legt die Beläge leicht an)
- wenn man öfter ein Gefälle mit Tempomat fährt, bremst der Wagen auch selbst runter, um die Geschwindigkeit zu halten
- bei Fahrten mit Tempomatverstellung nach unten (zB Landstrasse 100km/h und Kreuzungsbereich 70km/h) bremst der Wagen auch aktiv runter und lässt nicht ausrollen

Hierbei hast du 3 Szenarien, die einen Bremsverschleiß begünstigen, ohne dass der Wagen "getreten" wurde

Andersherum gibt's auch, kaum vorstellbar, noch Autobahnen wo man längere Zeit Vollgas fahren kann.

Wer dort etwas vorausschauend fährt, kann den Wagen auch ohne große Bremsorgien "durchtreten", was man auch immer darunter verstehen mag.

Davon abgesehen, denke ich, dass "kleinere" Motoren öfter mal ausgequetscht werden, weils einfach nötig ist, damit es vorwärts geht.
Wenn man das ständig mit einem B58 machen würde, wäre man ja permanent dem Führerscheinverlust ausgesetzt.

Wenn der Wagen warm- und kaltgefahren wurde, der Öldruck immer da war usw. schadet das dem Motor nicht signifikant mehr als normales fahren. Dramatischer sieht es aus wenn der Wagen kaputt geschont wurde und die Nocken mangels Öldruck verschlissen sind (Taxi-Nocken), evtl bei OPF Fahrzeugen dieser zugesetzt ist oder die Person immer langsam gefahren ist aber vor der Haustür in eine viel befahrene Landstraße einbiegen musste und den Wagen jeden morgen kalt hochgedreht hat. Ebenfalls ungünstig wirkt sich Stadtverkehr in einer Staumetropole und dann den Motor glühend heiß abstellen (Fahrtwind fehlt zum Kühlen) aus. Ein besseres Indiz ist der Reifenverschleiss, dafür müsste man aber mehr Hintergrundwissen haben, wann welche Reifen erneuert wurden. Ebenfalls kritisch sehe ich Motor- und Getriebekomponenten die erst nach 30.000km die Grätsche gemacht haben, dann ist eine Fehlverwendung der wahrscheinliche Grund und die Wahrscheinlichkeit das der Vorbesitzer es danach nicht gelernt hat ist hoch. Ein in Sachen Technik ignoranter Freund hat es mal mit seinem Firmenwagen (Range Rover Sport TD V6) geschafft in 40.000km 3x die Turbos und einmal den kompletten Motor getauscht zu bekommen... als ich dann seine Fahrweise miterlebt habe war mir alles klar.

Die M Sportbremse schaut halt optisch schon mal besser aus...

Ist das gleiche wie mit der Performance Bremsanlage: Nur weil man die verbaut hat, ist man nicht permanent am Limit oder auf der Rennstrecke unterwegs. Einige haben die auch zwecks der Optik oder einfach nur wegen der besseren Griffigkeit im Alltag/Notfall verbaut.

Es kann ja auch zB vorher ein Fahrer unterwegs gewesen sein, der permanent auf der Bremse stand "wie ne alte Oma"...

Kann aber natürlich auch einer gefahren sein,der den Wagen auf der letzten Rille bewegt hat....ist alles Kaffeesatzleserei

Wenn der Wagen hart rangenommen wurde, müssten nicht nur die Bremsen, sondern auch die Reifen runter sein bzw Reifen montiert mit einem recht jungen Produktionsdatum.

Zitat von chap

Also erstmal vielen Dank für die ganzen Hinweise. Das Problem im Internet ist immer, dass man nie alles schreibe kann/will was man sich sonst so denkt.

ich möchte natürlich nicht wegen 2mm Verschleiß auf einen fahrstil schließen. Ich denke aber, wenn bei 30k km die bremsen runter sind muss da schon ein extremer fahrstil vorliegen.

Das möchte ich natürlich beim gebraucht Kauf ausschließen aus gegebenen Gründen.

die ganzen Informationen und Meinungen der letzten posts werde ich dabei selbstverständlich berücksichtigen.
es soll lediglich als ein Indikator dienen.

ich sehe es genauso, dass das warmfahren und kaltfahren sehr wichtig ist, und auch das einfahren des Motors von km 0. Das kann man aber alles nicht sehen, also brauche ich wenigstens kleine Anhaltspunkte beim gebraucht kauf, da ein Motorschaden oä natürlich das schlimmste ist was passieren kann. Daher kaufe ich auch vom autohaus mit 2 Jahren Garantie und nicht von privat.

zum punkt bremsen anlegen bei Nässe, gibt es da was zum nachlesen? Das ist mir völlig neu und finde ich sehr interessant.

leider gibt es kaum etwas zu lesen gerade über diese Details. Auch das arrangement des biturbo wurde mich mal genauer interessieren.

p. s. am kfz sind die m sportbremsen verbaut, da frage ich mich natürlich nur hypothetisch ob die gewählt wurden weil genug Geld da war oder weil jemand auf der Nordschleife unterwegs war und standfest bremsen braucht.
Soweit mir bekannt ist, sind die Standard bremsen nicht gerade unterdimensioniert.

Grüße und danke nochmal an alle für die tolle Anteilnahme hier. Ich bin bei bmw sehr unibforniert und das forum hier bietet sehr viele Informationen, wenn auch zu Beginn alles sehr überflutend ist.

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Die M-Sport-Bremse kann mehrere Gründe haben. Beim 340i kostet sie ja schonmal weniger da der Festsattel vorn (unlackiert und nach ein paar Monaten verdammt gammelig!) sowieso beim 340i Serie ist. Dazu gibts auch viele Leute die achten nur auf Optik. Sieht man an den ganzen 420d mit M-Paket aber dann ohne Leder-Individual, großem Navi, ohne Leder-Instrumententafel etc. ... da gehts nur um das Erscheinungsbild außen. Dann gibts Leute die nehmen einen Advantage und hauen den innen mit Allem voll aber von außen sieht es aus wie ein Brot-und-Butter-Vertreter 4er. Bei Aston Martin z.B. kann man die Bremssattelfarbe wie die Lackfarbe konfigurieren und wählen. Zudem bietet die Bremse mehr Standfestigkeit da größere Scheiben die mehr Wärme aufnehmen können. Mag bei Serpentinen sehr hilfreich sein, da sind dem ein oder anderen (nicht speziell auf BMWs bezogen) schon die Serienbremsen abgeraucht. Andere wollen nur Sicherheitsreserven, die wissen aber nicht, dass die Bremse nicht viel besser bremst bzw. die Serie die besten Reifen schon unter Optimalbedingungen ins ABS regelt. Auf meinem Golf habe ich zB. extrem bissige Brembo HP2000 nachgerüstet und fahre ausschließlich Michelin PS4 im Sommer. Ich rase nicht, mache nicht ständig Vollbremsungen, die Bremsen halten nun schon 100.000km und haben noch mehr Fleisch drauf als die Serienbeläge nach 125.000 km. Ich habe es halt lieber und brauche es nicht als umgekehrt. Mit dem Privatwagen auf die Rennstrecke würde ich sowieso nicht fahren. Für die Rennstrecke würde ich mir auch eher keinen 340i sondern eher einen M240i oder M2 kaufen. Ich denke die meisten ernsten "Sportfahrer" sehen das genauso. Das scheint eher ein Liebhaberfahrzeug zu sein, es ist der kleinste 6-Zylinder-Benziner, keine auf Geschwindigkeit optimierte Automatik sondern eine Handschaltung die einem das Gefühl gibt mit dem Fahrzeug verbunden zu sein.

Schau' Dir noch andere an ... wir hatten uns auch einen F34, 3 Jahre mit 50 tkm angesehen und ich war erschrocken wie man ein Auto abrocken kann ... da hatte ich Bedenken das Lenkrad anzugreifen, weil es schon pappig aussah, der Handbremsgriff war flauschig, weil das Deckleder weg war und nur noch unten drunter der Rest ... die Frontscheibe hatte innen, ja INNEN!, Kratzer mitten im Sichtbereich und der 20d wurde in den letzten 1500 km mit 10l im Schnitt bewegt, Automatik wohlgemerkt ... Preis war mir dann egal, der war durch.

Da kommen auch noch bessere und der Zustand liegt nicht an der Qualität von BMW sondern der Nutzung.

Denke auch, dass es an unsachgemäßer Nutzung liegt.

Ich hab meinen ja kürzlich mit etwa 70tkm gekauft und ich war überrascht, wie gut der noch aussieht.
Klar hat der die ein- oder andere Stelle, die bei normaler Nutzung mal was abkriegen kann. Sind dann aber so Sachen wie oberflächliche Kratzer/Abrieb von Schuhen am Einstieg (könnte da seitens BMW übrigens besser geschützt sein) oder leichte Kratzer an den Hartplastikteilen vom Kofferrazm, weil beim Transport oder verladen irgendwas dran gekommen ist.

Aber Innenraum vorne/Leder an Lenkrad und Handbremshebel sind einwandfrei.
Die Alcantarasitze sehen aus wie neu.
Auch Bedienelemente und Zierleisten sind picobello.